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# taz.de -- Erinnerung konkretisiert sich
> mAHNMAl Die bauliche Seite des Gedenkens an den Raub jüdischen Eigentums
> strebt der Realisierung zu
Die Realisierung des von der taz initiierten „Arisierungs“-Mahnmals wird
weiter vorangebracht. Eine entsprechende Vorlage des Kulturressorts nahm
die Fachdeputation am Dienstag zur Kenntnis. Zwei Standorte sind derzeit in
der Diskussion: Die historische Kaimauer auf Höhe des „Pfannkuchenschiffs“
und der Randbereich der Stufenanlage etwas weiter weserabwärts.
Die Kaimauer weist historische Öffnungsspuren auf, doch der Einbau großer
Panzerglasscheiben könnte aus Sicht des Deichschutzes umfangreiche
Stützmaßnahmen erfordern. Bei der Stufenanlage würde es wohl
kostengünstiger. Es gibt allerdings erhebliche Bedenken, ob das Mahnmal an
dieser Stelle baulich funktional zu integrieren ist. „Die Baumreihe
oberhalb des Stufenbauwerks“, betont das Ressort, müsste allerdings „nicht
angetastet werden“.
Entscheidende Bedeutung, so wurde in der Kulturdeputation bekräftigt, kommt
nun der Einschätzung der Architektin des prämierten Konzepts „Leerstellen
und Geschichtslücken“ zu: „Das Kulturressort hat sich auf den Entwurf von
Angie Oettingshausen festgelegt“, so Referatsleiterin Rose Pfister. Auch
der Ortsbeirat, der das Mahnmal mehrheitlich eigentlich bei Kühne+Nagel
verorten wollte, knüpfte seine Zustimmung zu Alternativstandorten an die
Realisierbarkeit des Oettingshausen-Entwurfs.
Das materielle Mahnmal, betonte Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), solle „nur
der Beginn der weiterführenden erinnerungspolitischen Aktivitäten“ sein. Im
Zuge der Mahnmal-Debatte hatten Handelskammer und diverse Bremer
Wirtschaftsverbände die Absicht erklärt, zusammen mit der Stadt ihre „Rolle
und Verantwortung bei der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz der
jüdischen Bevölkerung aufzuarbeiten“. Zudem waren geschichtspädagogische
Konzepte ins Auge gefasst worden. Auch deren Konkretion steht nun an.
Henning Bleyl
Der Autor ist Landesgeschäftsführer der Heinrich Böll-Stiftung und
Initiator des Mahnmals
18 May 2017
## AUTOREN
Henning Bleyl
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