# taz.de -- Ein Schuss in den Hinterkopf | |
> BelaRus Der autoritär geführte Staat ist der einzige Europas, der die | |
> Todesstrafe noch anwendet | |
BERLIN taz | Im vergangenen Jahr wurden mindestens vier Todesurteile | |
vollstreckt. Wie viele tatsächlich, das kann selbst Amnesty International | |
nicht mit Gewissheit sagen. Anzahl und Namen der Verurteilten unterliegen | |
wie der Zeitpunkt der Hinrichtung in dem strikt autoritär geführten Staat | |
oftmals der nationalen Geheimhaltung. Das Justizministerium gab jedoch an, | |
dass in den Jahren von 1994 bis 2004 245 Todesurteile verhängt und | |
vollstreckt wurden. Menschenrechtsorganisationen gehen von 400 aus. | |
Verurteilte werden im Unklaren darüber gelassen, wann sie hingerichtet | |
werden. Jedes Mal, wenn sie ihre Zelle verlassen, müssen sie damit rechnen, | |
dass das Urteil vollstreckt wird. Die Vollstreckung erfolgt ausschließlich | |
durch einen Schuss in den Hinterkopf. | |
Gegenüber der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta 2010 | |
sagte Staatspräsident Alexander Lukaschenko, diese „grausame Strafe“ solle | |
nicht mehr verhängt werden, er knüpfte eine Reform des Strafrechts | |
allerdings an den Willen der Bevölkerung – und die ist weitgehend für die | |
Vollstreckung der Todesstrafe. Philipp Fritz | |
11 Apr 2017 | |
## AUTOREN | |
Philipp Fritz | |
## ARTIKEL ZUM THEMA |