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# taz.de -- Milliardäre undihre Briefkästen
> Investoren Wer steckt hinter EPH? Was will Vattenfall? Ein Who’s who der
> Großinvestoren
BERLIN taz | Hinter der Energetický a Průmyslový Holding (EPH) stehen zu je
einem Drittel der Milliardär Daniel Křetínský, der Millionär Patrik Tkáč
sowie der Investmentfonds J & P Partners. Der Tscheche Daniel Křetínský ist
über EP Investmet S. à rL beteiligt, einem in Luxemburg registrierten
Investmentfonds, der Slowake Patrik Tkáč über den in Nikosia registrierten
Fonds Milees Limited. Am Fonds J & P Partners – mit Sitz auf Zypern – sind
mehrere Einzelpersonen mit unter 20 Prozent Anteil beteiligt, die über den
Fonds Biques Limited (ebenfalls mit Sitz auf Zypern) 33,33 Prozent an der
EPH halten.
Die EPH hat zwei 100-prozentige Töchter: die SPP Infrastructure, die sich
dem Gasgeschäft verschrieben hat, und die EPH Energy, die das fossile
Kohlegeschäft bündelt und wiederum gut ein Dutzend Untertöchter besitzt.
Weltweit soll die EPH insgesamt 12.000 Beschäftigte haben, zuletzt hatte
sie Kohle- und Gaskraftwerke auch in der Slowakei, in Großbritannien und in
Italien gekauft.
Die EPH ist nicht direkt an der Mibrag – Firmensitz Zeitz – mit ihren gut
2.000 Mitarbeitern beteiligt, sondern durch ihre Tochter JTSD
Braunkohlebergbau GmbH, die ihren Firmensitz ebenfalls in Zeitz hat. Über
dieses Konstrukt haben die tschechischen Investoren in Deutschland bislang
das Helmstedter Kohlerevier (480 Mitarbeiter), den Regionalversorger Saale
Energie und Anteile am Braunkohlekraftwerk Schkopau gekauft.
Allerdings ist die EPH nur zur Hälfte Bieter für das Vattenfall-Geschäft:
50 Prozent der Bietergemeinschaft entfallen auf den Fonds PPF Investment
Ltd. – registriert in der Steueroase Jersey. Hinter diesem Fonds steht der
Prager Tomáš Brzobohatý, der zuvor Finanzmanager der PPF Group N. V. des
tschechischen Milliardärs Petr Kellner war. Deshalb wird vermutet, dass der
eigentliche Investor die in Amsterdam registrierte PPF Group ist. Petr
Kellner hatte diese Anfang der 90er Jahre als První privatizační fond
gegründet – zu Deutsch: „Erster Privatisierungsfonds“. Heute gilt er mit
einem Vermögen von mehr als 4 Milliarden Euro als einer der reichsten
Tschechen.
Vattenfall war 2009 in Deutschland eingestiegen, kaufte die Netzgebiete
Hamburg und Ostdeutschland, die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel
sowie das Braunkohlegeschäft in der Lausitz. In den vergangenen drei Jahren
summierten sich die Verluste dort auf 5,8 Milliarden Euro.
Deshalb soll das Braunkohlegeschäft verkauft werden: neben den Kraftwerken
Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg auch die Hälfte des Kraftwerks in
Lippendorf, zudem die Tagebaue Cottbus-Nord, Jänschwalde, Nochten,
Reichwalde und Welzow-Süd.
Im Bieterverfahren zugelassen waren die Steag aus Essen und der
tschechische Staatskonzern ČES. Allerdings gaben beide Konzerne nach der
Buchprüfung kein Angebot ab, die EPH blieb als einziger Bieter übrig. Nick
Reimer
8 Sep 2016
## AUTOREN
Nick Reimer
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