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# taz.de -- Lauinger bleibt Thüringer Justizminister
> „Sohn-Affäre“ Rücktrittsforderungen der Opposition im Thüringer Landtag
> abgelehnt
ERFURT taz | Die Opposition im Thüringer Landtag fordert Justizminister
Dieter Lauinger (Grüne) zum Rücktritt auf. Anträge von CDU und AfD,
personelle Konsequenzen aus der sogenannten Sohn-Affäre zu ziehen, wurden
am Mittwoch in einer Sondersitzung des Landtags jedoch durch Gegenstimmen
der rot-rot-grünen Regierungskoalition abgelehnt.
Der Minister soll in einer privaten Angelegenheit dienstlich Einfluss
genommen haben: Lauingers Sohn hatte mehrere Monate in Neuseeland verbracht
und war deshalb nicht in der Lage, die sogenannte Besondere
Leistungsfeststellung abzulegen, die einem Realschulabschluss ähnelt. Sie
ist in Thüringen Voraussetzung für eine Versetzung in die 11. Klasse. Das
Gymnasium sagte zu, den Sohn ausnahmsweise auch ohne diese Prüfung zu
versetzten. Er gilt als guter Schüler.
Zum Schuljahresende widerrief aber das Kultusministerium diese Zusage. Nur
bei einem mindestens einjährigen Auslandsaufenthalt sei eine solche
Befreiung möglich, hieß es. Minister Lauinger rief daraufhin im Juni die
zuständige Fachabteilung im Kultusministerium an. Der Fall landete bei
Kultusministerin Birgit Klaubert (Linke), die die Prüfungsbefreiung
bestätigte. Lauinger bestreitet zwar einen Missbrauch seines Amtes, räumte
inzwischen aber Fehler ein. In der Plenarsitzung am Mittwoch entschuldigte
sich der Justizminister für sein Handeln.
Die Opposition sieht in dem Vorgang einen „Skandal“ und forderte die
Landesregierung auf, bis Montag alle Protokolle und Akten zu der Affäre
offenzulegen. Ansonsten werde man einen Untersuchungsschuss beantragen.
Michael BartschMinh Schredle
25 Aug 2016
## AUTOREN
Michael Bartsch
Minh Schredle
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