| # taz.de -- Abkommen zwischen Türkei und Israel: Türkische Geschenke für Gaza | |
| > Eine erste Hilfslieferung für die Palästinenser nach dem Abkommen ist | |
| > eingetroffen. Einige Israelis protestierten dagegen. | |
| Bild: Das Schiff „Lady Leyla“ läuft im Hafen von Ashdod ein, um Geschenke … | |
| Gerade rechtzeitig zum Id al-Fitr, dem feierlichen Fastenbrechen am Ende | |
| des Ramadan, schicken die türkische Regierung und der türkische Rote | |
| Halbmond rund 11 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen. Zum ersten Mal | |
| nehmen Nahrungsmittelpakete, Kleidung, Schuhe und Spielsachen den | |
| offiziellen Weg über den israelischen Hafen von Ashdod, wo das türkische | |
| Frachtschiff „Lady Leyla“ am Sonntagmittag vor Anker ging. Nach einer | |
| Sicherheitskontrolle durch das israelische Militär soll die Geschenkware | |
| über den Landweg von Israel aus in den Gazastreifen gebracht werden. | |
| Die Regierungen in Jerusalem und Ankara hatten sich Anfang vergangener | |
| Woche über die Beilegung ihres sechsjährigen Disputs geeinigt. Die | |
| diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten lagen seit dem Desaster | |
| auf der „Mavi Marmara“ 2010 auf Eis, bei dem insgesamt zehn Aktivisten von | |
| israelischen Marinesoldaten erschossen worden waren. | |
| Die damalige Hilfsflotte verfolgte über die humanitäre Hilfestellung hinaus | |
| das politische Ziel, die Seeblockade aufzubrechen. Israel hält aus Sorge | |
| vor Waffenlieferungen an die islamistische Hamas die Küste vor dem | |
| Gazastreifen unverändert gesperrt. Die Regierung in Jerusalem lockerte | |
| allerdings infolge des Desasters auf der „Mavi Marmara“ die | |
| Einfuhrbestimmungen für Waren, die via Israel in den Gazastreifen geliefert | |
| werden. Seit Juni 2010 sind nur noch Baumaterialien, allen voran Beton und | |
| Stahl, besonderen Beschränkungen unterlegen. Israel erhöhte zudem das | |
| Handelsvolumen. Nahrungsmittel, Kleidung und Spielsachen standen schon vor | |
| der Affäre „Mavi Marmara“ nicht auf der Liste der verbotenen Güter. | |
| Vor dem Hafen von Ashdod und am Grenzübergang Kerem Shalom, der für | |
| Warentransporte zwischen Israel und dem Gazastreifen vorgesehen ist, | |
| protestierten Familienangehörige und Freunde des israelischen Soldaten Oron | |
| Shaul gegen die Hilfslieferung und das Abkommen mit der Türkei. Shaul war | |
| vor zwei Jahren bei Gefechten im Gazastreifen ums Leben gekommen. Die Hamas | |
| weigert sich seither, seine sterblichen Überreste freizugeben. | |
| Sehava Oron, die Mutter des toten Soldaten, kritisierte Netanjahu dafür, | |
| dass er die Hilfslieferungen zulässt, bevor die Hamas die Leiche ihres | |
| Sohnes sowie eines zweiten Soldaten herausgibt. Unklar ist zudem das | |
| Schicksal zweier Israelis, die unabhängig von den Kämpfen auf eigene | |
| Initiative in den Gazastreifen einreisten. | |
| 3 Jul 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Knaul | |
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