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# taz.de -- Feuergefecht in Nordindien: 24 Tote bei Parkräumung
> Mehr als zwei Jahre hielten Aktivisten einen Park in Nordindien besetzt.
> Ein Räumversuch der Polizei endete am Donnerstag mit 24 Toten.
Bild: Ruhe danach: Zwei Männer und ein Polizist stehen neben dem ausgebrannten…
Berlin taz | Bei der Räumung eines besetzten Parks sind in Nordindien
mindestens 24 Menschen gestorben und über 100 verletzt worden. Der Park in
der Stadt Mathura im Bundesstaat Uttar Pradesh war vor zwei Jahren von
Hunderten Menschen besetzt worden. Als am Donnerstag Polizeieinheiten den
Park betreten wollten, um die Räumung anzukündigen, wurden sie mit Messern,
Schusswaffen und Handgranaten angegriffen.
Zwei Polizisten, darunter auch der Polizeichef des Distrikts, starben. Beim
Gegenschlag der Polizei starben mindestens 22 Besetzer. Mehr als 370
Menschen wurden festgenommen. Bei einer Pressekonferenz sagte die Polizei,
dass elf der Besetzer gestorben seien, als andere Besetzer Hütten im Park
in Brand setzten. Als die Polizisten das Gelände später durchsuchten,
fanden sie zahlreiche Waffen, darunter 53 Schusswaffen und 175 Runden
Munition.
Vor zwei Jahren versammelte sich die Gruppe in dem Park, der sonst oft für
Demonstrationen und Kundgebungen genutzt wurde. Sie nannten sich die
„echten Gefolgsleute“ des antikolonialen Kämpfers Subhash Chandra Bose und
erhielten die Erlaubnis, zwei Tage zu protestieren. Danach weigerten sie
sich, den Park zu verlassen.
Sie forderten niedrigere Benzinpreise, bizarrerweise aber auch eine
Abwertung der indischen Rupie und die Bildung einer „freien indischen“
Regierung. Während der Besetzung baute die Gruppe auch illegale Gebäude.
Mitte April wies das Oberste Gericht von Uttar Pradesh die Polizei an, die
Besetzer zu entfernen – wenn nötig mit Gewalt.
## Kritik im Vorwahlkampf
[1][Bose ist ein bekannter indischer Revolutionär], der auch viel Zeit in
Deutschland verbrachte, um bei den Nazis für Unterstützung gegen die
britische Kolonialregierung zu werben. Zwei Jahre vor Indiens
Unabhängigkeit 1947 verschwand er und wurde für tot erklärt. Dies ist
allerdings umstritten und viele, darunter auch die Besetzer, glauben, dass
Bose noch lebte und der Anführer einer Sekte wurde.
Aufgrund der Gewalttaten beginnt in Uttar Pradesh, dem größten Bundesstaat
Indiens, nun eine politische Debatte, die von den Parlamentswahlen im
kommenden Jahr zusätzlich angeheizt wird.
Die Sozialistische Partei, die die Regierung in dem Bundesstaat stellt,
wird sowohl von der Opposition, als auch von Ministern der Zentralregierung
Narendra Modis dafür kritisiert, die Besetzung so lange zugelassen zu
haben.
3 Jun 2016
## LINKS
[1] http://www.bpb.de/internationales/asien/indien/44396/bose-der-vergessene-fr…
## AUTOREN
Mohit Rao
## TAGS
Indien
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Narendra Modi
Wahlkampf
Besetzung
Indien
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