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# taz.de -- Rudolf Hickel über den Protesttag der Stahlindustrie: Chinas Ökod…
China überschwemmt die EU mit seinen Stahlüberkapazitäten. So wird der
Preis für eine Tonne feuerverzinkten Flachstahl aus China gegenüber einem
bekannten Stahlwerk in Norddeutschland um 110 Euro reduziert. Die Folge
sind seit einigen Jahren Verluste in der hocheffizienten EU-Stahlindustrie.
Chinas unfairer Wettbewerb basiert jedoch nicht nur auf klassischen
Subventionspraktiken. Hinzu kommt ein rücksichtsloses Ökodumping. So werden
mit der Produktion von sieben Millionen Tonnen Walzstahl aus China, die auf
dem EU-Markt in den letzten Monaten verkauft wurden, schätzungsweise 13,9
Millionen Tonnen CO2 in die Luft gejagt. Dagegen würden die EU-Stahlwerke
unter Anwendung ihrer neuesten Umweltinvestitionen nur mit 9,7 Millionen
Tonnen das Klima belasten.
Jetzt plant die EU mit der vierten Handelsperiode von 2021 bis 2030 eine
deutliche Verteuerung der CO2-Zertifikate. Der Preis, der für die Belastung
der Umwelt künftig bezahlt wird, soll pro Tonne von 20,1 Euro im Jahr 2021
auf 40,7 Euro bis 2030 steigen. Dabei ist klar, dass beim derzeit
ausgeschöpften Stand der Technologie die CO2-Kosten nicht mehr gesenkt
werden können. Wenn es dabei bleibt, ist das Ende der Stahlindustrie in
Europa auch durch den Exit in Ländern mit niedrigeren Standards
programmiert. Ökologisch wäre das der helle Wahnsinn. Gesucht werden muss
ein ökologisch-ökonomischer Ausweg. Weltweit sollte die Stahlproduktion mit
den vergleichbar besten Ökostandards gefördert und Stahlwerke ohne
Mindeststandards demontiert werden.
Der dümmste Vorschlag wäre der Rückzug aus der Stahlproduktion in
Deutschland. Stahl ist ein Werkstoff der Zukunft, der wirtschaftlich zur
ökologischen Fundierung der Wertschöpfung eingesetzt werden kann. Die
vielen Patentanmeldungen pro Jahr belegen die Innovationsfähigkeit vor
allem durch die für die ökologische Verbesserung der Stahlwerke bedeutsame
Forschung.[1][Wirtschaft + Umwelt]
11 Apr 2016
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## AUTOREN
Rudolf Hickel
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