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# taz.de -- Anschlag im Berliner Berufsverkehr: Autobombe tötet 43-Jährigen
> Auf einer viel befahrenen Straße in Charlottenburg explodiert ein
> Sprengsatz. Die Polizei vermutet einen Fall von organisierter
> Kriminalität.
Bild: Der Fahrer konnte sich zwar noch aus dem Wrack befreien, starb aber am Ta…
Bei einer Explosion ist am Dienstagmorgen ein Mann in Charlottenburg ums
Leben gekommen. Er war im Auto auf der viel befahrenen Bismarckstraße
unterwegs, als das Fahrzeug explodierte. Die Polizei vermutet hinter dem
Anschlag einen Fall von organisierter Kriminalität. Weitere Menschen kamen
nicht zu Schaden.
Ein 43-Jähriger war gegen acht Uhr in einem silbernen VW Passat unterwegs,
als ein unter dem Auto angebrachter Sprengsatz detonierte. Der Wagen
prallte gegen ein parkendes Fahrzeug und wurde dann zurück auf die Fahrbahn
geschleudert. Die Trümmer des Autos verteilten sich bis zu 100 Meter weit,
berichteten Augenzeugen. Der Mann konnte sich noch selbst aus dem Wrack
befreien, starb aber kurz darauf wegen starker Verletzungen an den Beinen
am Tatort.
Der Vorfall ereignete sich mitten im Berufsverkehr unweit der Deutschen
Oper. Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. Der Verkehr auf der
westlichen Verkehrsachse kam zum Erliegen. Über Lautsprecher forderten die
Beamten Anwohner auf, Fenster geschlossen zu halten und sich in die
hinteren Bereich ihrer Wohnung zurückzuziehen. Ein Entschärfungsteam der
Polizei untersuchte das Fahrzeug auf weitere Sprengsätze, gab aber schnell
Entwarnung. Bis in den späten Nachmittag untersuchten die Ermittler den
Tatort. Eine Drohne, ein sogenannter Multicopter, kam zum Einsatz, um den
Tatort von oben zu betrachten.
Ein terroristischer Hintergrund werde ausgeschlossen, teilte die
Staatsanwaltschaft am Nachmittag mit. Die Ermittler vermuten vielmehr, dass
der Mordanschlag der organisierten Kriminalität zuzuordnen ist. Denn der
Fahrer war der Polizei bereits früher aufgefallen: Gegen ihn sei wegen
Drogendelikten, illegalem Glücksspiel und Falschgeld ermittelt worden.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf das Umfeld des 43-Jährigen. Er
könnte Opfer einer Auseinandersetzung zwischen kriminellen Banden geworden
sein, so der Verdacht. Eine Mordkommission ermittelt. Unklar sei aber, so
die Polizei, ob der Anschlag wirklich dem Verstorbenen galt. Das Fahrzeug
war nicht auf ihn angemeldet.
Am frühen Abend durchsuchte ein Sondereinsatzkommando die Wohnung des
Opfers nach weiteren gefährlichen Stoffen. Außerdem hofften sie auf
Hinweise zur Klärung des Falls. Solange diese nicht vorliegen, werde weiter
in alle Richtungen ermittelt.
15 Mar 2016
## AUTOREN
Patrick Große
## TAGS
Anschlag
Berlin-Charlottenburg
Organisierte Kriminalität
Kriminalität
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