| # taz.de -- Beitragsfrei um jeden Preis | |
| > Kita SPD-Bildungssenatorin Scheeres will auch von Reichen kein Geld | |
| Der Senat hat sich hinter einen von der SPD-Fraktion auf den Weg gebrachten | |
| Gesetzentwurf gestellt, die Kita bis 2018 schrittweise komplett | |
| beitragsfrei zu machen. Bislang müssen die Eltern lediglich in den letzten | |
| drei Jahren vor Schulbeginn nichts zahlen. Bildungssenatorin Sandra | |
| Scheeres (SPD) kündigte an, parallel dazu auch die Qualität der Betreuung | |
| zu verbessern: Bis 2019 sollen 1.600 neue Erzieher dafür sorgen, dass bei | |
| den unter Dreijährigen eine Fachkraft nicht mehr knapp sechs Kinder | |
| betreut, sondern eins weniger. Die Grünen-Fraktion kritisierte, Rot-Schwarz | |
| verschenke Geld. Die Beitragsfreiheit für die jüngeren Kinder soll in | |
| diesem Jahr 12,5 Millionen, im nächsten 41,3 Millionen kosten. | |
| Die komplette Beitragsfreiheit hatte SPD-Fraktionschef Raed Saleh | |
| angestoßen. Regierungschef Michael Müller (SPD) hatte sich zuvor eher | |
| ablehnend geäußert und Geld lieber in eine bessere Ausstattung der Kitas | |
| stecken wollen. Den ersten Schritt zur Beitragfreiheit hatte Müllers | |
| Vorgänger Klaus Wowereit gemacht: Er versprach im Wahlkampf 2006, für das | |
| letzte Kita-Jahr die Beiträge zu streichen. | |
| Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz sieht den Senat angesichts | |
| steigender Kosten mit der Beitragsfreiheit auf einem Irrweg: "Rot-Schwarz | |
| schenkt den Besserverdienenden Geld, dass diese gar nicht haben wollen." | |
| Damit wolle die Koalition davon ablenken, "dass sie zur Beseitigung des | |
| Fachkräftemangels nicht genug getan haben". Senatorin Scheeres verteidigte | |
| nach der Senatssitzung vor Journalisten die Linie, keine Einkommensgrenze | |
| für die Beitragsfreiheit einzubauen: "Kita ist für uns ein Bildungsangebot, | |
| und Bildung darf unserer Meinung nach nichts kosten, von der Kita bis zur | |
| Hochschule." | |
| Die Zahl der Kitas hat sich laut Scheeres von 2.254 im Jahr 2013 auf 2.411 | |
| mit rund 22.000 Erzieherinnen und Erziehern im Jahr 2015 erhöht. Die Hälfte | |
| der angekündigten 1.600 neuen Fachkräfte, mit denen sich die kleinere | |
| Gruppengröße erreichen lassen soll, soll in diesem Jahr eingestellt werden. | |
| Dafür würden 60 Millionen Euro zu Verfügung stehen. Stefan Alberti | |
| 2 Mar 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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