# taz.de -- Neues Gesetz in der israelischen Armee: Streit beendet, Bartverbot … | |
> 24.000 Bartträger sind in der israelischen Armee vom neuen Verbot der | |
> Gesichtsbehaarung betroffen. Ausnahmen werden dennoch manchmal genehmigt. | |
Bild: Ob er verweigert oder eine Ausnahme beantragt? Gläubiger mit Bart in der… | |
JERUSALEM afp | In den israelischen Streitkräften ist am Dienstag nach | |
langen juristischen Auseinandersetzungen ein Bartverbot endgültig in Kraft | |
getreten. Weil dies vor allem strenggläubigere Juden betreffen kann, gab es | |
bis zum Schluss Streit um die Rasurpflicht. Ein Rabbiner rief zur | |
Befehlsverweigerung auf; die Armeeführung versuchte, die Wogen zu glätten. | |
„Aus disziplinarischen Gründen und zur Förderung der Gleichförmigkeit“ w… | |
das Bartverbot im vergangenen Sommer verschärft worden. Einsprüche wurden | |
danach bis vor die Obersten Richter des Landes getragen und verzögerten die | |
Umsetzung des Bart-Befehls, der nun in Kraft trat. | |
Der einflussreiche nationalreligiöse Rabbiner Salman Melamed löste im | |
Vorfeld einen neuen Disput aus, als er einen wehrpflichtigen Anhänger | |
anwies, einen Rasurbefehl gegebenenfalls zu verweigern „und sogar eine | |
Inhaftierung in Kauf zu nehmen“. Zwar kennt das Judentum keine Bartpflicht, | |
aber die meisten Orthodoxen wollen auf ihre Gesichtsbehaarung nicht | |
verzichten, weil sie wie die Kippa Teil ihres öffentlichen | |
Glaubensbekenntnisses ist. | |
Agrarminister Uri Ariel von der nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim | |
griff den Widerstand auf. Er schrieb zu Wochenbeginn an | |
Verteidigungsminister Mosche Jaalon, „die Besonderheiten dieser Volksarmee | |
im Staate Israel müssen erhalten werden“. | |
Militärsprecher Moti Almos versuchte jetzt, alle Befürchtungen zu | |
zerstreuen. Einerseits sei „eine Armee disziplinlos, in der jeder selbst | |
entscheidet, ob er seinen Bart behält oder nicht“, erklärte der | |
Brigadegenral. Zugleich seien Kinn- und Schnurrbärte in streng begrenzten | |
Ausnahmefällen aber weiter erlaubt. | |
Erforderlich ist demnach für jeden Bartträger eine schriftliche Erlaubnis | |
durch die Stabsabteilung Innere Führung des Regionalkommandos. Diese | |
beziehe bei ihren Entscheidungen die Empfehlungen der Militärrabbiner ein. | |
Rund 24.000 der knapp 180.000 Wehrpflichtigen und Berufssoldaten in Israel | |
sind nach Angaben von Almos Bartträger. Rund 40 Prozent der beantragten | |
Sondergenehmigungen für Bärte seien erteilt worden. | |
1 Mar 2016 | |
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