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# taz.de -- Sonntagsspiele der Bundesliga: Ein fulminanter Sieg
> Dortmund ist in Bestform und festigt seinen zweiten Platz in der Tabelle.
> Auch die Siegesserie von Borussia Mönchengladbach hält an.
Bild: Vor über 80.000 Zuschauern sorgte Pierre-Emerick Aubameyang für den ver…
Dortmund/Mönchengladbach dpa | Spielwitz, Tempo, Tore – Borussia Dortmund
hat seinen zweiten Platz in der Bundesliga mit einem Kantersieg gefestigt.
Unbeeindruckt von der beschwerlichen, 3.400 Kilometer langen
Europapokalreise nach Baku nur drei Tage zuvor bot das Team von Trainer
Thomas Tuchel beim 5:1 (3:0) über den FC Augsburg vor allem in der ersten
Halbzeit Zauberfußball. Vor 81.359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna
Park sorgten der erneut überragende Pierre-Emerick Aubameyang
(18./85./90+1. Minute) mit seinem nächsten Dreierpack und Nationalspieler
Marco Reus (21./33.) am Sonntag für den verdienten Sieg.
Ein Geheimnis habe er nicht, sagte Aubameyang dem TV-Sender Sky nach dem
Spiel. „Aber ich habe gestern mit meinem Bruder gewettet, dass ich drei
Tore schießen werde.“ Dass er dem Doppel-Torschützen Reus damit die Show
stahl, wurmte den Nationalspieler nicht: „Das ist überhaupt nicht schlimm“,
sagte Reus mit einem Schmunzeln. Nach Verletzungspech und Torflaute habe er
immer Vertrauen in sich selbst und seine Leistung gehabt. Auch sein Trainer
freute sich über die positive Entwicklung.
Dagegen wird die Lage beim seit nunmehr fünf Ligaspielen sieglosen
Schlusslicht aus Augsburg immer bedrohlicher. Auch der von vielen als
Hoffnungsschimmer gedeutete Sieg in der Europa League am Donnerstag in
Alkmaar sorgte nicht für erhoffte Trendwende. Daran konnten auch der erste
Saisontreffer von Raul Bobadilla (48.) und eine deutliche
Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nichts ändern.
„Wir waren zu passiv“, sagte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl. Die
Mannschaft habe einfach zu viel Respekt vor Gegner und Kulisse gezeigt.
Jetzt seien die nächsten zwei Heimspiele besonders wichtig.
## Fulminanter Beginn
Im Vergleich zum letzten Duell beider Teams im Februar, als Augsburg nach
einem 1:0 an gleicher Stätte sage und schreibe 17 Punkte vor dem damaligen
Schlusslicht BVB rangierte, haben sich die Vorzeichen in dieser Saison
verkehrt. Dieser große tabellarische Unterschied wurde auf den Platz schon
in den ersten Minuten deutlich.
Nach fulminantem Beginn mit frühen Chancen durch Aubameyang (1.) und
Gonzalo Castro (3.) mussten die Fans nicht lange auf den ersten Treffer
warten. Ein Doppelschlag binnen drei Minuten war Ausdruck der eindeutigen
Kraftverhältnisse. Zunächst nutzte Dortmunds Torgarant Aubameyang eine
sehenswerte Kombination über Matthias Ginter und Ilkay Gündogan zu seinem
elften Saisontor. Wenig später erhöhte Reus nach Flanke von Shinji Kagawa
aus kurzer Distanz auf 2:0.
Der starke Japaner war es auch, der per Hackentrick die Vorarbeit für den
zweiten Treffer von Reus leistete. Mit dem 3:0 gab der Nationalspieler eine
sportliche Antwort auf die Kritik an seinen zuletzt mäßigen Leistungen und
sorgte bereits vor der Pause für die Entscheidung. Augsburg ließ lediglich
bei Chancen von Ja-Cheol Koo (15.) und Bobadilla (39.) Torgefahr erkennen.
## 75 starke Minuten
Im Gefühl des sicheren Sieges ließen es die Dortmunder nach Wiederanpfiff
deutlich gemächlicher angehen. Das nutzte Bobadilla (48.) nach Freistoß von
Tobias Werner zum Anschlusstreffer – allerdings aus abseitsverdächtiger
Position. Das 1:3 gab den Gästen Auftritt. In der restlichen Spielzeit
waren sie einem weiteren Tor näher als die stark nachlassende Borussia.
Doch mit seinen Pflichtspieltoren 19 und 20 sorgte Aubameyang für die
Entscheidung.
Für Tuchel zählten die 75 starken Minuten, in der restlichen Zeit seien die
Reisestrapazen der vergangenen Wochen zu merken gewesen. Jetzt blicken die
Dortmunder auf das Pokal-Spiel gegen den SC Paderborn mit Neu-Trainer
Stefan Effenberg am Mittwoch. Das Spiel habe durch „Effe“ eine neue
Wertigkeit bekommen, sagte Tuchel: „Ich war großer Fan von ihm als
Spieler.“
Auch die Siegesserie von Borussia Mönchengladbach unter Interimstrainer
André Schubert hält an. Mit dem verdienten 3:1 (1:1)-Erfolg gegen Schalke
04 feierte die Elf vom Niederrhein schon ihren fünften Dreier in der
Fußball-Bundesliga in Serie und schiebt sich auf den siebten Tabellenplatz
vor.
Lars Stindl (32. Minute), Raffael (70.) und Julian Korb (84.) schossen die
Gastgeber am Sonntag zum nächsten Sieg. Borusse Andreas Christensen (44.)
hatte zum zwischenzeitlichen Ausgleich für Schalke ins eigene Tor
getroffen. Ungeachtet der Diskussionen um die Zukunft ihres Sportvorstandes
Horst Heldt blieben die Gäste im zweiten Spiel innerhalb von vier Tagen
sieglos, sind aber im Bundesliga-Tableau weiter Dritter.
## Formidabler Freistoß
Schon am Mittwoch (20.30 Uhr) treffen beide Teams wieder aufeinander – dann
geht's in Gelsenkirchen um den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Im fünften
Bundesligaspiel unter Favre-Nachfolger Schubert knüpften die Gladbacher an
die zuletzt starken Leistungen an. Vor allem über die rechte Seite brachten
Korb und Ibrahima Traoré die Schalker immer wieder in die Bredouille,
Resultat war ein klares Chancenübergewicht.
Mit einem formidablen Freistoß führte Raffael sein Team vor 54 010
Zuschauern in der ausverkauften Arena zum Erfolg. Schalke beendete das
Spiel nach der Roten Karte für Johannes Geis (80.) zu zehnt.
Ohne die langzeitverletzten Leistungsträger Martin Stranzl und Patrick
Herrmann setzten die Gladbacher sofort auf Vollgas-Fußball. Nach drei
Minuten lag der Ball bereits im Schalker Tor. Referee Wolfgang Stark gab
den Treffer von Stindl allerdings zurecht nicht, weil das Leder vor dem
Pass von Granit Xhaka schon die Seitenauslinie überquert hatte. Wenig
später war Torwart Ralf Fährmann nach Korbs 18-Meter-Schuss auf dem Posten
(9.).
## Es wäre mehr gegangen
Umso mehr im Mittelpunkt stand der 23-jährige Korb nach einer halben
Stunde. Der Offensivverteidiger suchte den Weg in den Schalker Strafraum
und profitierte von einer etwas unbeholfenen Aktion Dennis Aogos, der Korb
im Strafraum zu Fall brachte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Stindl erst
im Nachsetzen per Kopf, nachdem Fährmann den Schuss des 27-Jährigen
zunächst nach vorn abgewehrt hatte. Nationalverteidiger Benedikt Höwedes
reagierte in seinem 200. Bundesligaspiel etwas zu langsam, um den Rückstand
zu verhindern.
Gladbach drückte, war überlegen und hätte spätestens nach dem Schlenzer von
Traoré (41.) noch höher führen können. Stattdessen aber traf Christensen –
ins eigene Tor. Unmittelbar vor der Pause drückte der Däne eine scharfe
Hereingabe des Schalkers Max Meyer im Gladbacher Strafraum unglücklich an
Yann Sommer vorbei in den Kasten.
Die Gelsenkirchner setzten nach der Pause nach. Pierre Emile Højbjerg
versuchte es per Drehschuss (55.), Franco di Santo scheiterte aus kurzer
Distanz an Sommer (66.). Doch gerade in jener Phase, als die Schalker
stärker wurden, schlug Gladbach zu. Per 16-Meter-Freistoß traf Raffael zum
2:1, kurz darauf schwächten sich die Schalker selbst: Geis musste nach
einem groben Foulspiel an André Hahn mit Rot vom Platz. Sechs Minuten vor
Schluss entschied Korb dann die Partie.
25 Oct 2015
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Fußball
BVB
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