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# taz.de -- Parlamentswahl in Ägypten: Schwache Wahlbeteiligung
> Mit einer hohen Beteiligung an der Parlamentswahl in Ägypten rechnet
> niemand. Am ersten Tag der Abstimmung bleiben viele Wahllokale leer.
Bild: Die lila Tinte soll Wähler markieren.
Kairo dpa | In Ägypten zeichnet sich bei der ersten Parlamentswahl seit
Amtsantritt von Präsident Abdel Fattah al-Sisi die erwartet schwache
Wahlbeteiligung ab. Regierungsmitarbeiter sprachen am Sonntag im
Lagezentrum in Kairo von einem schleppenden Beginn, wie ägyptische Medien
berichteten.
Sprecher der Wahlkommission sagten, sie erwarteten am Sonntagabend einen
größeren Andrang, wenn viele Bürger ihre Arbeit beendet hätten. Aus Furcht
vor Anschlägen erfolgte die Stimmabgabe unter massiven
Sicherheitsvorkehrungen.
Zum Auftakt der mehrtägigen Wahl waren an Sonntag und diesem Montag rund 27
Millionen Wahlberechtigte in 14 von 27 Wahlkreisen aufgerufen, ihre Stimme
abzugeben. In den restlichen Wahlkreisen wird am 22. und 23. November
abgestimmt. Das offizielle Wahlergebnis soll im Dezember vorliegen.
Ägypten wird nach der Auflösung des von Islamisten dominierten Parlaments
2012 ohne Abgeordnetenhaus regiert. Anfang Juli 2013 stürzte das Militär
nach Massenprotesten den ersten frei und demokratischen gewählten
Präsidenten, den Islamisten Muhammed Mursi. Seit Juni 2014 ist der
ehemalige Armeechef Abdel Fattah Al-Sisi das Staatsoberhaupt. Er regiert
Ägypten mit Hilfe einer autoritären Regierung und Dekreten.
## Muslimbruderschaft durfte nicht antreten
Experten bezweifeln, dass die Wahl die Machtposition Al-Sisis brechen kann.
Keine Partei, die zur Wahl antritt, stellt sich gegen die Führung des
Landes. Diese kämpft unter anderem kompromisslos gegen mutmaßliche
Terroristen. Kritiker bemängeln, dass dabei Menschenrechte vernachlässigt
werden. Es wird erwartet, dass das Bündnis „Wegen der Liebe für Ägypten“…
dem die Unterstützung Al-Sisis nachgesagt wird – viele der Stimmen erhalten
wird.
Der Gewinner der letzten Parlamentswahl 2011, die islamistische
Muslimbruderschaft, durfte zu dieser Wahl nicht antreten. Sie wurde 2013
verboten und zur Terrororganisation erklärt. Ihre Anhänger – von moderaten
bis radikalen Islamisten – werden als Terroristen verfolgt.
Insgesamt 596 Volksvertreter werden in das Parlament in Kairo einziehen,
entweder über Listen, als direkt gewählte oder vom Präsidenten bestimmte
Kandidaten.
18 Oct 2015
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Ägypten
Muslimbrüder
Abdel Fattah al-Sisi
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