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# taz.de -- Krieg im Jemen: 51 Tote bei Luftangriffen auf Hochzeit
> Jemenitsche Regierungstruppen erobern Sirwa von den Huthi. Beim
> Bombardement einer Hochzeit starben 51 Menschen. Unklar ist noch, welche
> Partei angriff.
Bild: Regierungstruppen verkünden, sie hätten die Provinz Marib von den Huthi…
Sanaa dpa/ap | Bei dem Bombardement einer Hochzeitsfeier im Jemen sind nach
Angaben des jemenitischen Gesundheitsministeriums mindestens 51 Zivilisten
getötet worden. Unter den Toten bei den Angriffen etwa 100 Kilometer
südlich der Hauptstadt Sanaa seien auch drei Bräute und zwei Bräutigame,
teilte ein Sprecher des von den Huthi-Rebellen kontrollierten Ministeriums
der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag weiter mit. Die Behörde machte
Luftangriffe der saudisch geführten Militärkoalition für den Vorfall
verantwortlich.
Den Angaben zufolge trafen die Bomben in der von Rebellen kontrollierten
Stadt Sanban einen Pavillon, in dem drei Paare ihre Vermählung feiern
wollten. 30 weitere Menschen seien nach Angaben des Ministeriums verletzt
worden. Unter den Opfern seien auch Kinder.
Die aufseiten von Regierung und Militärkoalition kämpfende Armee dagegen
gab den Huthi-Rebellen die Schuld an dem Angriff: Die Hochzeit sei von den
Aufständischen beschossen worden, sagte ein Sprecher dem Nachrichtenkanal
Al-Arabija.
Erst Ende September waren bei einem Luftangriff auf eine Hochzeit im Westen
des Jemens [1][131 Menschen gestorben]. Auch hier soll es sich um ein
Bombardement der Militärkoalition gehandelt haben.
## Kämpfe um Sirwa
Gestern hatten jemenitische Regierungstruppen und die mit ihnen verbündete
Koalition unter Führung Saudi-Arabiens die Stadt Sirwa erobert. Sie sei der
letzte Vorposten der schiitischen Huthi-Rebellen in der Provinz Marib
gewesen und liege nur 88 Kilometer von der Hauptstadt Sanaa entfernt,
erklärten Regierungsbeamte und der Kommandeur der Koalitionstruppen am
Mittwoch.
Die Huthis versicherten, sie hätten die Vorstöße trotz Luftangriffen
zurückgeschlagen. Doch Aufnahmen eines der Regierung nahestehenden
Fernsehsenders zeigten Leichen, zerstörte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge
in Sirwa. Nach Angaben von Augenzeugen kämpften noch einige versprengte
Huthi-Einheiten in der Stadt. Medizinern zufolge kamen bei den dreitägigen
Kämpfen in Sirwa 70 Huthis und mehr als 50 Regierungsanhänger ums Leben.
Der Widerstand der Huthis in Marib hatte den Vormarsch der
Regierungstruppen in Richtung Sanaa wochenlang aufgehalten. In der
Zwischenzeit haben die Huthis die Gegend mit mehr als 10.000 Sprengkörpern
vermint.
## Huthis bereit zu Friedensgesprächen
Die Vereinten Nationen teilten mit, die Huthis hätten sich bereiterklärt,
die Kämpfe zu beenden. Die Rebellen hätten die UN-Resolution akzeptiert,
die ein Ende der Gewalt und den Rückzug aus den von ihnen besetzen Gebieten
vorsieht, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Der UN-Sondergesandte für
den Jemen, Ismail Ould Cheikh, glaube, dass die Regierung, die Rebellen und
ihre Verbündeten jetzt die Einladung zu Friedensgesprächen annehmen
sollten.
Die Huthi-Rebellen hatten vor gut einem Jahr Sanaa unter ihre Kontrolle
gebracht und die Regierungstruppen bis März auch aus Aden im Südjemen
vertrieben. Daraufhin griff ein Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens in den
Bürgerkrieg ein. Es hat die Rebellen seit Sommer zurückgedrängt. Bei den
Kämpfen wurden mehr als 4.000 Menschen getötet.
8 Oct 2015
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