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# taz.de -- Endlich wieder pauken
> Studium Die Universität Hamburg bietet Vorbereitungskurse für Flüchtlinge
> an. Bei Erfolg können sich die TeilnehmerInnen im Sommersemester für ein
> Regelstudium anmelden
Täglich kommen 300 Flüchtlinge in Hamburg an, viele von ihnen wollen
studieren, aber die Angebote fehlen – bisher. Die Universität Hamburg hat
nun ein Vorbereitungsprogramm für Geflüchtete organisiert. „Einige mussten
ihr Studium wegen der Flucht abbrechen – andere haben schon einen ersten
Studienabschluss. Die wollen wir erreichen“, sagt die
Flüchtlingsbeauftragte Silke Boenigk.
Das Angebot richtet sich an Flüchtlinge, die bereits drei Monate oder
länger in Deutschland sind. Über ein Formular im Internet
(www.uni-hamburg.de/int) können sie sich zum Programm anmelden. Besonders
wichtig darin seien die Sprachkurse, da für viele Studiengänge
Deutschkenntnisse erforderlich seien. „Wir bieten Kurse auf
unterschiedlichen Sprachniveaus an. Sie müssen lediglich über rudimentäre
Englischkenntnisse verfügen, um teilnehmen zu können“, sagt Boenigk.
Grundsätzlich könnten an dem Programm alle teilnehmen, die studieren
wollten, unabhängig von ihren Vorkenntnissen und davon, ob sie Papiere
dabei hätten oder nicht, sagt die Flüchtlingsbeauftragte. Einen
Studierendenstatus bekommen sie aber nicht. Das neue Programm schafft einen
Sonderstatus an der Universität. „Es handelt sich um eine
Studiervorbereitungsphase – die Flüchtlinge können keine Prüfungen ablegen
und bekommen auch kein Semesterticket“, schränkt die Beauftragte ein. Wenn
alles gut läuft, können sie sich zum Sommersemester bereits für ein
Regelstudium bewerben.
Insgesamt gibt es acht Module, die den Start an der Uni erleichtern sollen.
Neben Sprachkursen, sollen die Interessierten auch Zugang zu einzelnen
Veranstaltungen der Fakultäten bekommen: „Wir haben ein fachspezifisches
Angebot aus dem Bachelor- und Masterprogramm geplant“, sagt Boenigk. Auch
an dem Hochschulsport sollen die Flüchtlinge teilnehmen können. Zudem gibt
es ein Buddy-Programm, bei dem die Unterstützung der Studierenden gefragt
ist. Jedem Flüchtling wird jeweils ein Studierender an die Seite gestellt,
der sie bei der Eingewöhnung und Orientierung auf dem Campus unterstützt.
Das Interesse unter Studierenden ist groß.
Das Problem sei, die Flüchtlinge auf das Angebot aufmerksam zu machen, sagt
die Flüchtlingsbeauftragte. Da es bisher keine Informationen zu den
Bildungsniveaus und Studienhintergründen gebe, sei es schwierig, die
Zielgruppe ausfindig zu machen und sie zu erreichen. Boenigk rechnet mit
insgesamt 100 Studieninteressierten, die an der Vorbereitungsphase
teilnehmen werden. Bisher haben sich 45 über das Online-Formular
angemeldet.
Larissa Robitzsch
22 Sep 2015
## AUTOREN
Larissa Robitzsch
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