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# taz.de -- Transfermarkt: Flensburg fordert Kiel heraus
> Die SG-Flensburg-Handewitt will in der neuen Saison Rekordmeister THW
> Kiel Konkurrenz machen. Gleich drei Handballer kaufte sie vom HSV.
Bild: Vom Pokalsieg angestachelt: die FlensburgerJim Gottfridsson und Holger Gl…
FLENSBURG taz | In den vergangenen beiden Spielzeiten der
Handballbundesliga lieferten sich „Zebras“ und „Löwen“ ein Duell um die
Meisterschaft: Am Ende siegte der THW Kiel über die Rhein-Neckar Löwen. Nun
aber, sechs Wochen vor Beginn der 50. Saison, deutet vieles darauf hin,
dass es zum Jubiläum eine norddeutsche Renaissance geben wird.Die SG
Flensburg-Handewitt hat sich durch eine von Angriffslust gezeichnete
Transferpolitik in die Rolle des legitimen Herausforderers des
Rekordmeisters THW Kiel gehievt. Es sieht danach aus, als ob es zwischen
den Klubs um die Meisterschaft so spannend zugehen könnte, wie es zwischen
1994 und 2005 sehr häufig der Fall war.
Vom Nachbarn THW wechselte der dänische Nationalspieler Rasmus Lauge
Schmidt zur SG. Der 24-jährige Spielmacher hatte in Kiel nach einer
Kreuzbandverletzung im Schatten seiner Teamkollegen Domagoj Duvnjak, Joan
Canellas und Filip Jicha gestanden. Und in Hamburg, beim HSV Handball,
bedienten sich die Flensburger gleich dreifach. Nach den Verpflichtungen
von Petar Djordjic, der schon von 2010 bis 2013 bei der SG gespielt hatte,
und Kreisläufer Henrik Toft Hansen schnappten die Flensburger dem
finanziell angeschlagenen Meister von 2011 den 24 Jahre alten französischen
Nationalspieler Kentin Mahé weg.
Vor gut fünf Jahren waren die Flensburger national in die zweite Reihe
abgerutscht, auch durch die Abwerbungen ihrer besten Spieler durch den
seinerzeit solventen HSV. Doch die Erfolge der jüngeren Vergangenheit haben
für eine Aufbruchstimmung in der Stadt an der deutsch-dänischen Grenze
gesorgt. Der sensationelle Champions-League-Triumph im vergangenen Jahr war
wie ein Wachküssen. Er zeigte, was möglich ist – trotz der Dominanz des
ewig titelhungrigen Nachbarn Kiel. Und vor wenigen Wochen folgte noch der
Gewinn des DHB-Pokals.
Die SG ist unter dem gewieften schwedischen Trainer Ljubomir Vranjes nun in
der Spur, um es wieder mit den „Zebras“ aufnehmen zu können. „Das sagen
viele, aber so weit denken wir noch nicht“, sagt Schmäschke. „Die
Mannschaft ist im Umbruch, sie muss sich erst finden“, beschwichtigt der
57-Jährige.
Beim Rekordmeister Kiel wird die Investitionsfreude des nördlichen Nachbarn
genau verfolgt. „Die SG Flensburg-Handewitt war auch in den vergangenen
Jahren ein harter Konkurrent“, sagt THW-Geschäftsführer Thorsten Storm.
„Durch diese Investitionen und Zugänge wird Flensburg jetzt sicher noch
stärker werden“, sagt Storm. Die SG gehöre jetzt zum Favoritenkreis. „Zu
diesem zählen neben uns aber sicherlich auch wieder die Rhein-Neckar Löwen,
zudem traue ich auch dem SC Magdeburg einiges zu“, ergänzt der 50-Jährige.
Sein SG-Kollege Schmäschke verweist darauf, dass die offensiv ausgerichtete
Einkaufspolitik den Anforderungen geschuldet ist: „Wir haben in der
Champions League eine Hammergruppe erwischt: Kiel, Paris, Celje, Veszprem,
das sind nur Kracher. Aber die Terminflut ist bedenklich. In der
vergangenen Serie haben wir 58 Pflichtspiele bestritten und das wird in
dieser Saison nicht anders werden. Mit diesem breit aufgestellten Kader
haben wir auf die Anforderungen reagiert. Es geht darum, Verletzungen
vorzubeugen“, sagt Schmäschke.
Der HSV Handball hat es nicht geschafft, das Wettrüsten mit dem THW Kiel um
die besten Spieler durchzuhalten. Vor einem Jahr stand der Klub aus
finanziellen Gründen kurz vor dem Kollaps. Es besteht für den jeweiligen
Herausforderer der „Zebras“ per se die Gefahr, dass bei diesem Duell die
Schraube überdreht wird. Die Flensburger kennen das Risiko, sehen Kiel
weiter als „absoluten Favorit“, sagt SG-Geschäftsführer Schmäschke. „D…
haben eine riesige Qualität. Aber wir wollen da näher heran. Der Abstand
ist nicht mehr so groß.“
12 Jul 2015
## AUTOREN
Christian Görtzen
## TAGS
Fußball-Bundesliga
Flensburg
Handball
Handball
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