# taz.de -- Renovierung Komische Oper Berlin: Singen mit Baulärmbegleitung | |
> Die Komische Oper überlegt, ob die geplante Sanierung auch bei laufendem | |
> Spielbetrieb im Stammhaus durchgeführt werden kann. | |
Bild: Wo wird „My Square Lady“ wohl aufgeführt? | |
Die Komische Oper Berlin hat Zweifel gegenüber dem bisherigen Programm für | |
die geplante Sanierung des Opernhauses. Auf die schriftliche Anfrage im | |
Abgeordnetenhaus von Katrin Lompscher (Linke) über den „Vorbereitungsstand | |
und das Konzept der Sanierung der Komischen Oper“ ließ Kulturstaatssekretär | |
Tim Renner (SPD) durchblicken, dass bisher „kein abschließend geeintes | |
Sanierungskonzept“ vorliege. Renner nannte auch gleich den Grund: Die | |
Komische Oper habe „zusätzlich um die Prüfung der weiteren Variante einer | |
Sanierung im laufenden Betrieb“ gebeten. | |
Bisher war man davon ausgegangen, dass die reparaturbedürftige Bühne | |
während der Bauarbeiten geschlossen wird und 2019 in das Schillertheater | |
umzieht. Das Schillertheater, das derzeit von der Staatsoper als | |
Ausweichquartier genutzt wird, soll nach der Wiedereröffnung der Lindenoper | |
dann für das augenblicklich erfolgreiche Ensemble aus der Behrenstraße | |
freigeräumt werden. | |
Vorgesehen war die auf 80 Millionen Euro geschätzte Sanierung schon 2013. | |
Der Saal, die Foyers, Decken, der Brandschutz und die Bühnentechnik müssen | |
renoviert werden. Zwischenzeitliche Teilsanierungen, eine neue Bestuhlung | |
und die Verzögerungen beim Umbau der Staatsoper haben dazu geführt, die | |
groß angelegte Baumaßnahme erst später in Angriff zu nehmen. | |
Nach Ansicht vom Lompscher hat es nun den Anschein, dass „bei der Komischen | |
Oper wieder alles auf Anfang“ zurückgeschraubt werde. Denn bei einer | |
Sanierung im Bestand – also bei einem laufenden Musiktheaterbetrieb – | |
dürfte damit zu rechnen sein, dass die Planungen und Investitionskosten | |
sich ändern. Man wolle jetzt von der Opernstiftung, der Komischen Oper und | |
vom Bausenator wissen, wann diese Planungen abgeschlossen sind und welche | |
Konsequenzen sich daraus ergäben, so Lompscher zur taz. | |
Als möglichen Grund für die Umorientierung beim Sanierungskonzept vermutet | |
die Linken-Abgeordnete, dass die Komische Oper wegen | |
Grundstücksunstimmigkeiten im Umfeld der Bühne sich Sorgen um „eine | |
Bestandsgarantie“ mache. Die Komische Oper bestätigte gestern gegenüber der | |
taz, dass sowohl das Modell „Umzug ins Schillertheater“ als auch das Modell | |
„Verbleib im Stammhaus“ mit der Bauverwaltung geprüft würden. Wann eine | |
Entscheidung getroffen wird, konnte dieSprecherin der Oper nicht sagen. | |
Zugleich wies sie die Vermutung zurück, dass es Konflikteum die Nutzung von | |
Immobilien gäbe. | |
Nach Auskunft von Renner sind für die „Sanierung und Grundinstandsetzung“ | |
des Opernhauses weiterhin 80 Millionen vorgesehen. Mit Kostensteigerungen | |
wegen der Terminverschiebungen rechnet der Staatssekretär bisher nicht. | |
Lompscher dagegen glaubt, dass mit „Auswirkungen“, sprich | |
Kostensteigerungen, zu rechnen sei. | |
29 Jun 2015 | |
## AUTOREN | |
Rolf Lautenschläger | |
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