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# taz.de -- Fernseh-Doku: Duelle für alle
> Streit, Rachsucht, Intrigen: Die Dokus "Diana gegen die Queen" und
> "Adidas gegen Puma" suchen nach Gründen für lebenslange Rivalitäten.
Bild: Krieg der Hüte: Di und Elisabeth
Streit, Rachsucht und Intrigen stehen im Mittelpunkt des neuen Doku-Formats
"Duelle", das heute in der ARD startet. Neu an der Sendereihe, die zunächst
aus den beiden Folgen "Diana gegen die Queen" und "Adidas gegen Puma"
besteht, ist die Idee, zwei Personen zu porträtieren, indem die Filmemacher
den Konflikt zwischen ihnen schildern.
Auffällig an dem neuen Format ist aber nicht nur die Inszenierung von
Doppelbiografien als Kampf, sondern vor allem die Arbeit mit "Reenactment".
Um dem Zuschauer die Geschichte näherzubringen, wurden viele Szenen mangels
Archivmaterial von Darstellern nachgespielt, die den porträtierten Personen
mal mehr, mal weniger ähnlich sehen.
Bei "Adidas gegen Puma" funktioniert das Reenactment, weil es kaum
Archivmaterial gibt, das einen Kontrast zu den Doppelgängern bilden könnte.
Kein Mensch weiß, wie Adi und Rudolf Dassler aussahen. In der ersten
Episode "Diana gegen die Queen" entsteht jedoch ein störender Kontrast
zwischen den Personen im Archivmaterial und denen in den nachgestellten
Szenen. Denn die Doppelgängerin von Diana wirkt deutlich älter, als die
echte Prinzessin je wurde.
Richtig neu ist an "Diana und die Queen" leider nicht viel. Das schwierige
Verhältnis der britischen Königin zu ihrer Schwiegertochter ist spätestens
seit dem Enthüllungsroman "Diana - ihre wahre Geschichte" von 1991 bekannt.
Weil der Zuschauer weiß, dass die Ehe des Prinzen und der Prinzessin von
Wales von Anfang an zerrüttet war, kann er Dianas Augenrollen in den
Originalaufnahmen von offiziellen Terminen anders einordnen. Autor Michael
Wech hätte also besser ausschließlich auf Archivmaterial gesetzt.
Unter welchen Umständen die Dassler-Brüder nach dem Zweiten Weltkrieg in
Herzogenaurach getrennte Wege gingen, ist dagegen dokumentarisches Neuland.
Dieses erschließen die Autoren Stephan Lamby und Michael Wech durch penibel
recherchierte Informationen. Neben der Verwandtschaft der Firmengründer
kommen in den Zeitzeugenaussagen auch ehemalige Adidas- und
Puma-Mitarbeiter sowie Sport-Prominenz wie Uli Hoeneß oder Lothar Matthäus
zu Wort, dessen Vater zudem Hausmeister bei Puma war.
Die Idee der "Duelle"-Dokumentationen zieht nicht immer. Eine neue
Perspektive auf altbekannte Rivalitäten wie die zwischen Lady Di und der
Queen zu werfen, gestaltet sich schwieriger als bei unbekannten
Streitigkeiten wie denen der Dassler-Brüder. Zeitzeugen können den
Zuschauer dann mitreißen, wenn sie die porträtierten Personen tatsächlich
kannten. Königshausexperten kennen zwar die abseitigsten Fakten, sind aber
nicht so dicht am Geschehen wie Bodyguards oder Verwandte. Schade, dass
Prinz Charles nicht mit Autor Wech über seine Ehe mit Diana sprechen
wollte.
"Diana gegen die Queen" (ARD, So. 21.45 Uhr), "Adidas gegen Puma" (ARD, Mo.
21.00 Uhr)
29 Jun 2007
## AUTOREN
Kerstin Ruskowski
## TAGS
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
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