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# taz.de -- Neukunden: Bionade beliefert McDonalds-Konzern
> Die Fastfoodkette will ihrer Kaffeehaustochter ein neues Image verpassen
> und setzt dabei auf das Lifestylegetränk.
Bild: Demnächst in Ihrem Cheeseburgermenü.
Bionade gibt es künftig auch bei McDonalds. Genauer gesagt im Sortiment der
Kaffeehaustochter McCafé. Dabei gehe es nicht nur um das Image, sagte
Alexander Schramm, Pressesprecher bei McDonalds Deutschland, der taz. "Wir
wollen viel verkaufen." Die Biolimonade passe gut in die Produktpalette der
McCafés. Schließlich trage auch die Milch das Biosiegel. Und der Kaffee
kommt seit kurzem nur noch von Firmen, die wegen ihrer nachhaltigen
Produktionsweise von der Rainforest Alliance zertifiziert wurden.
"Allein optisch passt das Getränk in diese Schiene", sagt der Marketingchef
des Bionade-Herstellers, Wolfgang Blum. Auch bei der amerikanischen
Kaffeehauskette Starbucks gebe es die Limonade "Wir haben das Getränk nie
für nur eine exklusive Verbrauchergruppe entwickelt", sagt Blum. Die
Biolimonade sei für die breite Masse bestimmt.
An die klassische Kundschaft von McDonalds kommt Bionade mit diesem Deal
aber noch nicht heran. Die Besuchergruppen der Hamburgerlokale
überschneiden sich nur zu 38 Prozent mit denen der Cafés, von denen in
dieser Woche das 300. in Deutschland eröffnet wurde
"Das Schlagwort heißt Lifestyle", meint dazu Matthias Wolfschmidt,
stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch.
"Bionade ist zurzeit das angesagteste und coolste Getränk in Deutschland.
Alle trinken es." So würde es von jeder hippen Bar angeboten, und dass
McDonalds da nun auch zuschlagen würde, sei für ihn nicht verwunderlich.
Indem in McCafés nun die Biolimonade verkauft werde, solle ein neues Bild
von leichter Kost mit Salaten und Suppen geschaffen werden. Und damit eine
klare Trennung vom Dickmacherimage entstehen, das den klassischen
McDonalds-Filialen anhängt.
Auch bei dem Bionade-Unternehmen geht es in erster Linie um einen neuen
Markt. Dabei steigen die Verkaufszahlen bereits jetzt immens. Verkaufte das
Unternehmen im vergangenen Jahr noch rund 70 Millionen Flaschen, werden es
2007 wohl 200 Millionen sein. Der Boom hatte zwischenzeitlich zu Engpässen
bei der Herstellung geführt. Doch das sei Vergangenheit. "Die
Produktionskrise ist überwunden, sonst würden wir so ein neues Projekt
nicht starten", versichtert Bionade-Sprecher Blum. "Wir haben genug
Kapazitäten, um auch weitere, neue Kunden bedienen zu können."
Und deren Zahl dürfte durch den Deal deutlich wachsen. McDonalds bewirtet
jeden Tag in Deutschland rund 2,4 Millionen Gäste. Ob durch die Biobrause
neue Kunden hinzukommen, kann auch Pressesprecher Schramm nicht
einschätzen.
Dass Bionade mit diesem Deal Stammkunden verliert, die der Hamburgerkette
ablehnend gegenüberstehen, glaubt Blum nicht. Er gehe zwar davon aus, dass
es Leute geben wird, die dieses Projekt nicht gut finden werden - Sorgen
mache er sich aber keine. "Diese Partnerschaft von McDonalds und unserem
Unternehmen ist ein wichtiger und guter Schritt", sagt er. Sein Grundsatz:
Bionade ist ein gesundes, hochwertiges Produkt. Je mehr Leute es trinken,
desto besser.
11 Aug 2007
## AUTOREN
Julia Langensiepen
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