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# taz.de -- GEW-Kritik: Chefsache Bildung
> Der Lehrerverband rügt den OECD-Bericht - und mahnt doch an, dass die
> Parteispitzen Chancengleichheit zu ihrem Thema machen sollen
Bild: Mehr Chancengleichheit in der Schule erfordert parteiübergreifendes Hand…
BERLIN dpa/ap Bildungsprobleme sollen "Chefsache" werden, fordert die GEW.
Sie reagiert damit auf das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der neuen
OECD-Analyse. Die fehlende Chancengleichheit für Arbeiter- und
Migrantenkinder verlange ein parteiübergreifendes Handeln von Kanzlerin
Angela Merkel und SPD-Chef Kurt Beck, sagte GEW-Vize Marianne Demmer.
Im OECD-Vergleich zwischen 30 Staaten nimmt das deutsche Bildungssystem
trotz Reformen nur Platz 22 ein. Die Experten kritisierten die geringe Zahl
von Abiturienten und Studenten und bemängelten, wie sehr der Bildungserfolg
an die soziale Herkunft geknüpft ist. Ein Zusammenhang, den FU-Präsident
Dieter Lenzen bestätigt. "Die bildungsferne Schicht erreicht überhaupt
nicht die Hochschule." Das habe sich seit den Siebzigern nicht verändert.
Das größte Problem sei die Unterfinanzierung des Hochschulsystems.
Der Lehrerverband hingegen äußerte Zweifel, ob die OECD-Ergebnisse wirklich
so dramatisch sind, wie sie sich darstellen. "Die OECD vergleicht
international Abschlüsse, die überhaupt nicht miteinander vergleichbar
sind, zum Beispiel in Deutschland, Polen und der Slowakei", sagte
Verbandschef Josef Kraus der Bild.
Der Bundesverband junger Unternehmer dagegen sieht die neuen Daten als
Anlass für eine Grundsatzkritik. "Deutschland droht seine
Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, weil unser Bildungssystem zu wenig
Fachkräfte hervorbringt", sagte Verbandschef Dirk Martin. "Deutschland
steckt tief in der Fachkräfteklemme." Dies treffe besonders kleine und
mittlere Familienunternehmen, die eher wenig Geld für Personalrekrutierung
hätten. Kurzfristig brauche es einen erleichterten Zuzug von Fachkräften
aus dem Ausland. "Sonst schmiert der Aufschwung ab", sagt Martin.
19 Sep 2007
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