| # taz.de -- Kommentar: Die Behörde bleibt sich treu | |
| > Das Berliner Ausländeramt tut sich mal wieder mit strenger | |
| > Gesetzesauslegung hervor. | |
| Bild: Schlechte Aussichten für Migranten in der Berliner Ausländerbehörde | |
| Das haben sich Flüchtlingsinitiativen nicht träumen lassen: Der rot-rote | |
| Senat stellt sich als Hardliner in Sachen Bleiberecht heraus. Ausgerechnet | |
| Asylsuchende schließt man als Anwärter auf das Bleiberecht aus. Und dies in | |
| einer Stadt, in der sich die Gerichtsverfahren bei Asylbegehren jahrelang | |
| hinziehen. Bei all jenen geduldeten und fast ewig in Berlin lebenden | |
| Flüchtlingen aber, die einen Antrag stellen können, schraubt man die Hürden | |
| hoch. Verlangt wird, dass sie höhere Einkommen als die Hartz-IV-Sätze | |
| nachweisen, um anerkannt zu werden. | |
| Es ist nicht notwendig, hier das Drama neu ausmalen, das ein jahrelanges | |
| Leben im Asylbewerberheim mit abgesenkter Sozialhilfe, ohne arbeiten oder | |
| studieren zu dürfen, bedeutet. Aber sauer werden darf man schon. Man muss | |
| es sogar. | |
| Denn am Ende eines langen, gesellschaftlichen Bemühens um ein Bleiberecht | |
| für diese Menschen, die in der Warteschleife hängen geblieben sind, wird | |
| die Minimallösung, die das neue Bleiberechtsgesetz vorsieht, von der | |
| Ausländerbehörde wieder mehrfach torpediert. Die einen dürfen gar keinen | |
| Antrag stellen; die anderen sollen im jobarmen Berlin eine Arbeit finden, | |
| die sie besser als Hartz IV finanziert - nachdem man ihnen jahrelang | |
| verboten hat zu arbeiten. Das alles offenbart die ideologische | |
| Doppelzüngigkeit der Ausländerbehörde. | |
| 21 Sep 2007 | |
| ## AUTOREN | |
| Waltraud Schwab | |
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