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# taz.de -- Kommentar Bahn-Privatisierung: Heuschrecken abgeschreckt
> Das Volksaktienmodell der SPD schützt die Bahn zwar vor profitgierigen
> Großinvestoren. Das Schienen bleiben aber unter der Kontrolle Mehdorns:
> EIn teures Reisevergnügen!
Die Bahnprivatisierung haben die SPD-Rebellen nicht aufhalten können. Aber
sie konnten ihr ein anderes Gesicht geben. Wenn der Parteitag am kommenden
Wochenende den am Freitag gefundenen Kompromiss absegnet, wovon man nach
jetzigem Stand ausgehen kann, wird die Bahn kein Schnäppchen für
institutionelle Großinvestoren. Denn die mögen Aktien ohne Stimmrecht
nicht, die ihnen zwar eine gute Dividende, aber keinen Einfluss auf das
Management geben. So gesehen waren die Privatisierungsgegner also
erfolgreich. Und die SPD kann ihren Mitgliedern und den Wählern wieder ein
paar Grad mehr gefühlte Wärme im kalten Globalisierungswind anbieten.
Der Preis dafür ist allerdings hoch. Denn unangetastet bleibt die
umstrittene Lösung, die der Gesetzentwurf für das Schienennetz vorsieht. Es
soll weiterhin von der Bahn kontrolliert werden. Hier kommt die SPD dem
Bahnmanagement entgegen, das das Netz weiterhin in seiner Bilanz führen
darf und bestimmen kann, zu welchem Preis die Konkurrenten auf den Gleisen
fahren dürfen.
Das ist gut für Mehdorn, aber schlecht für den Wettbewerb und für den
Kunden, der nicht mit sinkenden Ticketpreisen rechnen kann. Ausdrücklich
will die SPD das ja verhindern, sie nennt das nur Warnung vor
"Preisdumping" auf der Schiene. Die sauberste Lösung - ein Schienennetz
unter staatlicher Verwaltung und echte Konkurrenz der Bahnunternehmen auf
der Schiene - ist durch den SPD-Kompromiss in weite Ferne gerückt. Das
Schienennetz bleibt ein natürliches Monopol, so wie die Stromnetze und
Gaspipelines im Energiesektor.
Offen ist noch, wie sich die Union nun verhalten wird. Die lehnt zwar einen
Börsengang der Bahn nicht grundsätzlich ab, ist in den Details aber
ebenfalls nicht einer Meinung. Das Volksaktienmodell findet dort ebenso
Befürworter wie Gegner. Im Streit der SPD gingen die unterschiedlichen
Positionen bei der Union bislang unter. Nun haben die Genossen den Ball an
den Koalitionspartner zurückgespielt. Die Union und Bundeskanzlerin Angela
Merkel werden um eine klare Positionierung nicht mehr herumkommen.
20 Oct 2007
## AUTOREN
Stephan Kosch
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Deutsche Bahn: Grünes Signal für die neue Volksaktie
Die SPD-Spitze ist sich einig: Wer in die Bahn investiert, soll nicht das
Sagen haben. Deshalb will sie 25 Prozent des Kapitals als stimmrechtslose
Aktien ausgeben. Die Bahn behält die Kontrolle über das Netz.
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Sagen haben. Deshalb will sie 25 Prozent des Kapitals als stimmrechtslose
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