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# taz.de -- Nachfolge von Stefan Aust: Kleber soll "Spiegel"-Chef werden
> Überraschung an der Hamburger Brandstwiete: ZDF-Moderator Claus Kleber
> soll Chefredakteur des "Spiegel" werden - gegen den Willen der Erben von
> Magazingründer Augstein.
Bild: Das ZDF braucht wohl einen neuen Nachrichtenchef: Claus Kleber geht
BERLIN taz Claus Kleber wird neuer Spiegel-Chefredakteur. Der
Redaktionsleiter und Moderator des "heute-journals" im ZDF folgt damit
Stefan Aust, dessen Ablösung nach 13 Jahren als Chefredakteur des Hamburger
Nachrichtenmagazins Mitte November bekannt geworden war. Das berichtet die
Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Der Vertrag ist nach taz-Informationen noch nicht unterschrieben, beim ZDF
hieß es am Freitagnachmittag knapp: "Die Anfrage ist bekannt. Eine
Entscheidung gibt es aber noch nicht." Aus dem Spiegel-Verlag wurde die
Personalie bisher weder bestätigt noch dementiert. Nach taz-Informationen
einigten sich die Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent am Spiegel-Verlag hält,
und der Verlag Gruner + Jahr, der 25,5 Prozent hält, jedoch am Freitag auf
Kleber.
Die Erben des Magazingründers Rudolf Augstein, die 24 Prozent an der
Spiegel-Gruppe halten, sollen die Entscheidung dem Vernehmen nach nicht
mittragen, wie die FAZ schreibt. Augsteins Sohn Jakob hatte der FAZ vor
kurzem gesagt: "Der Spiegel braucht keinen Moderator, sondern einen Chef."
Das Einverständnis der Erbengemeinschaft ist allerdings für die
Entscheidung nicht notwendig. Aus dem Spiegel drang die Meldung, am Montag
werde die Personalie offiziell bekannt gegeben.
Klebers Stellvertreter sollen der Spiegel-Online-Chef Mathias Müller von
Blumencron und Martin Doerry werden, der bereits stellvertretender
Spiegel-Chefredakteur ist. Ein möglicher dritter Stellvertreter ist bislang
nicht bekannt. Auch noch nicht bekannt ist, wer Blumencron als Online-Chef
nachfolgt. Offen ist, wer Matthias Matussek als Spiegel-Kultuchef folgt,
dessen bevorstehende Ablösung letzte Woche bekannt geworden war.
Nach wochenlangen Spekulationen war Kleber einer der letzten Kandidaten für
die Position. Am Mittwoch und Donnerstag hatten die Spiegel-Gesellschafter
nach taz-Informationen noch mit weiteren Kandidaten gesprochen, darunter
Heribert Prantl, der Innenpolitik-Chef der Süddeutschen Zeitung. Auch Uwe
Vorkötter, Chefredakteur der Frankfurter Rundschau, soll unter den letzten
ernsthaften Kandidaten für die prominente journalistische Position gewesen
sein. Kleber selbst befand sich am Freitag dem ZDF zufolge auf Drehreise in
den USA, um einen Film über den Cirque du Soleil zu drehen, und war nicht
zu erreichen.
In der Spiegel-Redaktion hieß es, die Entscheidung für Kleber werde "auf
Zustimmung stoßen"; die Redaktion freue sich auf die neue Herausforderung.
Am 15. November hatte der Verlag bekannt gegeben, dass die Gesellschafter
des Hamburger Nachrichtenmagazins auf Initiative der Mitarbeiter KG
einvernehmlich beschlossen hätten, Stefan Austs Vertrag nicht zu
verlängern. Die Mitarbeiter KG, ein fünfköpfiges Gremium, das die
Mitarbeiter vertritt und bei dem Aust wegen seines Führungsstils und seiner
zuletzt als lustlos kritisierten Art, das Blatt zu machen, sehr umstritten
war, setzte durch, dass eine Ausstiegsoption wahrgenommen wird: Wäre Austs
Vertrag nicht bis 31. Dezember gekündigt worden, hätte er sich automatisch
um zwei Jahre bis 2010 verlängert. Nun endet er offiziell Ende 2008. Wann
Aust allerdings nun endgültig seinen Schreibtisch räumen muss, ist noch
nicht bekannt - auch nicht, wann Kleber seine neue Stelle antritt.
8 Dec 2007
## AUTOREN
Klaus Raab
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