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# taz.de -- Verhandlungen im UN-Sicherheitsrat: Keine Einigung über Kosovo-Sta…
> Der UN-Sicherheitsrat kommt zu keiner gemeinsamen Position. Serbien warnt
> vor einseitiger Unabhängigkeitserklärung und besteht auf Respektierung
> des Völkerrechts.
Bild: Muss noch der EU-Mission zustimmen: UN-General Ban Ki Moon.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich am Mittwochabend zu
keiner gemeinsamen Position in bezug auf den künftigen Status des Kosovo
durchringen können. Russland bestand auf weiteren Gesprächen zwischen
Serben und Kosovo-Albanern, die westlichen Länder lehnten dies ab.
Erneut warnten Russland und Serbien vor einer einseitigen
Unabhängigkeitserklärung. "Das würde eine neue gefährliche Ära in den
internationalen Beziehungen einläuten und die Weltorganisation in eine
ernste Krise bringen", sagte der Serbiens Premier Vojislav Kostunica.
Serbien werde jeden Versuch einer Unabhängigkeitserklärung für ungesetzlich
und ungültig erklären, fügte er hinzu. Er warnte den Westen vor einer
tiefen Krise der Vereinten Nationen. Serbien werde Kosovo weiter als sein
Staatsgebiet betrachten. Gewaltanwendung lehnte er aber ab: "Unsere
stärkste Waffe ist das Beharren auf internationalem Recht". Damit liegt er
auf der russischen Linie. Auch Moskau besteht im Falle Kosovos auf der
Respektierung des Völkerrechts.
Demgegenüber bedauerten die EU-Länder das Scheitern des UN-Sicherheitsrates
und betonten, die EU stehe bereit, "eine führende Rolle bei der
angestrebten Vereinbarung zum künftigen Status des Kosovos zu spielen." Der
belgische UN-Botschafter Johan Verbeke erklärte, das Potenzial für eine
Verhandlungslösung sei erschöpft.
Europa will rund 1800 Mitarbeiter für eine EU-Mission in den Kosovo senden,
die der UN-Mission folgen soll. Die jetzt im Kosovo stationierten
Polizeiberater wie die Truppen der Eufor kommen schon aus europäischen
Ländern. Allerdings muss UN-Generalsekretär Ban Ki Moon der Prozedur noch
zustimmen. Sloweniens Außenminister Dimitri Rupel, der zum Jahreswechsel
den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, erklärte am Donnerstag in
Brüssel, die UN-Resolution 1244 zu Kosovo von 1999 reiche als
Rechtsgrundlage aus, um Ende Januar die EU-Mission zu beschließen.
Im Kosovo wächst die Erwartung auf eine baldige Entscheidung. Der
designierte Premier Hashim Thaci warnte die Weltgemeinschaft, die
Entscheidung weiter zu verzögern. Es gehe jetzt vor allem darum, die
Maßnahmen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes zu koordinieren.
Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung ist eine Geberkonferenz geplant.
20 Dec 2007
## AUTOREN
Erich Rathfelder
## TAGS
Serbien
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