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# taz.de -- Kontrollen: Neue Freundlichkeit in Bus und Bahn
> Die Beschwerden über rüde Ticketkontrollen bei der BVG nehmen ab. Das
> könnte daran liegen, dass die Verkehrsbetriebe 2007 den Subunternehmer
> gewechselt haben.
Bild: Hier herrscht seit neuestem ein freundlicheres Klima: U-Bahn der BVG
Bei der BVG kehrt wieder etwas Ruhe ein. Die Zahl der Beschwerden von
Fahrgästen über unverhältnismäßiges Auftreten von Fahrscheinkontrolleuren
ist im vergangenen Jahr gesunken. 119 Beschwerden gingen 2007 bei den
Verkehrsbetrieben ein, im Jahr 2006 waren es 164.
Hintergrund dieser positiven Entwicklung ist nach Ansicht des
stellvertretenden Vorsitzenden des Berliner Fahrgastverbandes Igeb, Jens
Wieseke, der Wechsel der Subunternehmer, die für die Kontrollen
verantwortlich waren. Noch bis Ende Juli 2007 waren die Sicherheitsfirmen
GSE und Wachschutz für die meisten Fahrscheinkontrollen verantwortlich.
Beide Firmen hatten in der Vergangenheit wiederholt den Unmut von
BVG-Fahrgästen auf sich gezogen. Grund dafür waren das oftmals rüde
Verhalten der Kontrolleure gegenüber den Fahrgästen, die unkorrekte
Auslegung des Tarifs, falsche Auskünfte und die Nichtanerkennung von
gültigen Fahrausweisen. "Der Wechsel war ein wichtiger Schritt in Richtung
zu mehr Kundenfreundlichkeit", sagt Wieseke.
Neuer Vertragspartner der BVG ist seit Ende Juli 2007 die Sicherheitsfirma
Securitas. "Am Freitag konnte ich mir in der U 5 selbst ein Bild von den
Kontrollen machen. Ich war positiv angetan, da muss man die BVG auch mal
loben", sagt Wieseke. Das bedeute aber nicht, dass sich das
Verkehrsunternehmen auf den Fortschritten im letzten Jahr Ausruhen dürfe.
In einer europaweiten Ausschreibung der Fahrgastkontrollen bekam Securitas
den Zuschlag. "Wir haben auf bessere und häufigere Schulungen der
Mitarbeiter gesetzt", erklärt BVG-Sprecherin Heike Müller gegenüber der
taz. Zudem nähmen Kontrolleure an Deeskalationsseminaren teil, um auf die
täglichen Herausforderungen im Umgang mit den Fahrgästen vorbereitet zu
werden. Damit, so Müller, sollen in Stresssituationen unverhältnismäßige
Übergriffe der Kontrolleure auf Fahrgäste, die es in der Vergangenheit
immer wieder gegeben hatte, vermieden werden.
Dem Image der BVG täte es durchaus gut, wenn sich der Umgang zwischen
Kontrolleuren und Fahrgästen verbesserte. Benutzer klagen häufig über
Verspätungen, der Umgang mit den Fahrgästen lässt oft zu wünschen übrig,
und das Auftreten der Kontrolleure war in der Vergangenheit oft nahezu
martialisch. Die neuesten Beschwerdezahlen zeigen dagegen eine deutlich
abnehmende Tendenz. "Trotzdem gibt es für die BVG noch einiges zu tun, um
ihre Kundenfreundlichkeit zu verbessern", meint Jens Wieseke. Und dann gibt
es auch Lob.
4 Jan 2008
## AUTOREN
Norman Seibert
## TAGS
U-Bahn Berlin
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