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# taz.de -- Kommentar Jürgen Klinsmann: Klinsmann bei Bayern? Respekt!
> Jürgen Klinsmann wird neuer Trainer des FC Bayern München - eine für die
> Mediengesellschaft spektakuläre, für die Fans spannende und die
> Unternehmensführer clevere Entscheidung. Und für Klinsmann? Eine mutige -
> denn er könnte tief fallen.
Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän und Fußballbundestrainer Jürgen
Klinsmann hat sich entschieden, (spätestens) am 1. Juli neuer Trainer des
Bundesligisten FC Bayern München zu werden. Für Nichteingeweihte: Das ist
neben dem Kanzlerjob die wichtigste Stelle in der deutschen
Mediengesellschaft. Aus Sicht der spektakelinteressierten
Mediengesellschaft ist die Entscheidung spektakulär. Da sind Emotionen
garantiert, zwischenmenschliche Vibrationen und vermeintliche Minidramen,
Millionen Fach- und Sachgespräche und Milliarden Zeitungszeilen.
Aus Sicht der fußballinteressierten Öffentlichkeit ist die Entscheidung
spannend. Wird Klinsmann den Kern des zuletzt sogar national abgehängten FC
Bayern neu definieren, mit Klinsmann-Leuten sichern und runderneuern wie
zuvor den DFB-Kern? Kommt der FC Bayern zurück in die erweiterte
europäische Spitze - und wird er gar erstmals in seiner Geschichte
spektakulären Kombinationsfußball spielen: Vertikal, One Touch, zackzack?
Wer wird (Co-)Trainer und bringt die fachliche Kompetenz und Erfahrung ein?
Aus Sicht der Unternehmensführer, also des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz
Rummenigge und des Managers Uli Hoeneß ist es eine symbolpolitisch clevere
und fachlich waghalsige Sicherheitsentscheidung. Symbolpolitisch clever,
weil Klinsmann jenen nötigen Aufbruch verkörpert, den den
Rumwurschtel-Chefs keiner mehr zutraut. Waghalsig, weil Klinsmann ein
absoluter Anfänger als Klubtrainer ist. Eine Sicherheitsentscheidung
deshalb, weil die Verantwortlichen dafür Lob bekommen, aber nicht
verantwortlich sein werden, wenn es schief läuft. Klinsmanns Aura als
erfolgreicher Bundestrainer, Modernisierer, Polarisierer und
Projektionsfläche für Aggressionen und auch sein Anspruch ist so stark,
dass er im Mißerfolgsfall die ganze Schuld bekommen wird.
Aus der Perspektive Jürgen Klinsmanns ist es eine mutige Entscheidung. Was
hat er wirklich drauf? Diese Frage ist für Experten noch längst nicht
beantwortet. Er könnte tief fallen. Klar ist jetzt eines: Dieser Mann
verläßt den kalifornischen Strand nur dann, wenn es gilt, eine maximale
Herausforderung anzugehen. Respekt.
11 Jan 2008
## AUTOREN
Peter Unfried
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