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# taz.de -- Sanierungsschaden: Parkettkäfer knuspert im Bode-Museum
> Das frisch sanierte Bode-Museum muss einen Teil der Räume fürs Publikum
> schließen. Ein Holzschädling frisst sich durchs Eichenparkett.
Bild: Das schmeckt dem Käfer: Frischer Parkettboden im Bode-Museum
Gerade erst meldete das Bodemuseum eine spektakuläre Neuerwerbung: Die
heilige Anna mit ihren drei Ehemännern, die der spätgotische Starbildhauer
Tilman Riemenschneider höchstselbst aus Lindenholz geschnitzt hatte, soll
ab dem 20. Februar die Museumsinsel zieren.
Doch allem Besitzerstolz zum Trotz: Vielleicht ist es keine so gute Idee,
die kostbare, 115 Zentimeter große Anna und ihre Männer ausgerechnet jetzt
ins Bodemuseum zu stellen. Denn dort lauert der Feind unterm Parkett - und
hat mächtig Hunger. Dem Parkettkäfer alias Lyctur linearis, der offenbar im
Holzfußboden des frisch renovierten Museums hockt, schmeckt trockenes und
gut gereiftes Holz am besten.
Doch nachdem die Fraßspuren des Holzschädlings ausgerechnet in den Räumen
der Skulpturensammlung entdeckt wurden, hat man die hölzernen Ritter,
Altäre, Engel und Madonnen in Sicherheit gebracht. Sie wurden luftdicht
eingepackt und mit Stickstoff begast - eine vorbeugende Maßnahme. Seitdem
bleibt dem gemeinen Parkettkäfer nur mehr Ungenießbares: die Alabaster- und
Elfenbeinstatuetten aus Renaissance und Barock.
Bis Anfang April hofft man im Bodemuseum der jüngsten Plage Herr zu werden.
Bis dahin soll das befallene Eichenparkett mit Mikrowellen durchgepustet
und gesäubert worden sein. Nur wenn dabei keine Käfer, Eier oder Larven
übersehen wurden, kann man Anna und ihre drei Begleiter in voller Pracht
auf der Museumsinsel präsentieren. Sicher ist sicher.
11 Feb 2008
## AUTOREN
Nina Apin
Nina Apin
## TAGS
Oldenburg
Tauberbischofsheim
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