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# taz.de -- Mensch schadet den Ozeanen: Erste Gefährdungskarte der Meere
> Nur 4 Prozent der Ozeane sind vom Menschen unberührt, dass zeigt eine
> erste globale Gefährdungskarte der Meere. Die Küstenbereiche der
> Industrienationen leiden.
Bild: Der menschliche Einfluss auf die Weltmeere ist fatal.
BERLIN taz Über 40 Prozent der Ozeane der Welt sind durch menschliche
Einflüsse stark beeinträchtigt. Industrielle Fischer und die
Rohstoffindustrie machen vor dem offenen Ozean, der Tiefsee und den
stürmischen Polarmeeren nicht Halt. Ungestörte Natur findet sich nur noch
in den 4 Prozent der Meere, die derzeit unter dem arktischen Eis liegen.
Diese Bilanz präsentieren Forscher im Wissenschaftsmagazin Science. Sie
haben erstmals Weltkarten erstellt, in denen sie aufzeigen, wie und wo der
Mensch das Meer gefährdet.
Demnach sind die Küstenbereiche im Umfeld der Industrienationen besonders
stark beeinflusst. Nordsee, Chinesisches und Japanisches Meer, Mittelmeer
und Amerikas Ostküste leiden sehr unter Gewässerverschmutzung, Fischerei
und Hafenbauten oder Bohrinseln. An einst idyllischen tropischen Küsten
zerstören dichte Besiedlung, Fischfang und Klimawandel die Natur. Besonders
stark betroffen sind Mangrovenwälder, Seegraswiesen und Korallenriffe.
Die Meeresschutzprobleme als solche sind lange bekannt. Neu ist, dass das
weltweite Ausmaß der Schäden und ihre Verteilung nun auf den
Quadratkilometer genau angegeben werden können. Ob Regierungen und
Organisationen mit diesem Wissen rechtzeitig den Fischen und Krebsen helfen
werden, ist offen. Es gibt aber Hoffnung: Durch eine Änderung der
UN-Seerechtskonvention soll es erstmals möglich werden, Schutzgebiete auf
hoher See einzurichten. Bisher können drei Viertel der Meere gar nicht als
Schutzgebiete ausgewiesen werden, da sie zu keinem Staat gehören. 2006 hat
der Umweltverband Greenpeace 40 Prozent der Meeresfläche als Schutzgebiete
vorgeschlagen.
In den EU-Gewässern ist Deutschland mit 30 Prozent seiner Meeresfläche
Vorreiter bei der Einrichtung von Schutzgebieten. Allerdings ist für viele
dieser Gebiete noch nicht festgelegt, was überhaupt verboten ist. Die
EU-Fischereiverwaltung setzt Naturschutzvorschriften nur zögernd um.
Handlungsmöglichkeiten gibt es an der Fischtheke: Meeresprodukte mit dem
FSC-Gütesiegel stammen aus Fischereien, die das Meer nachhaltig nutzen.
16 Feb 2008
## AUTOREN
R. Borcherding
## TAGS
Umwelt
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