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# taz.de -- Rogge verschickt Emails: Meinungsfreiheit bei Olympia
> IOC-Chef Rogge sichert Recht auf Meinungsäußerung zu. Chinas Behörden
> melden die Zerschlagung angeblicher Terrorgruppen - Sie sollen Anschläge
> auf Sportler geplant haben.
Bild: Wenn ein Sportler bei den olympischen Spielen protestieren möchte, muss …
BERLIN taz Es war viel von Menschenrechten die Rede am Tag, nachdem die
olympische Flamme auf wohlgesichertem und teilweise geheimem Weg durch San
Francisco getragen wurde. Der Dalai Lama wurde auf einer Pressekonferenz in
Tokio zu den Protesten gegen die Tibet-Politik Chinas entlang der
Laufstrecke befragt. Er verurteilte alle gewaltsamen Aktionen, die es
bislang gegeben habe, und betonte zugleich, dass niemandem das Recht auf
freie Meinungsäußerung genommen werden dürfe. Zum wiederholtem Male
forderte er eine unabhängige Untersuchung der jüngsten Unruhen in Tibet und
betonte noch einmal, dass es die Chinesen als größtes Volk der Erde mit
einer Jahrtausende alten Geschichte verdienten, Gastgeber der Spiele zu
sein.
Über die Meinungsfreiheit ließ sich auch der Präsident des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC) Jacques Rogge aus, der seine Interpretation der
umstrittenen Regel 51 der Olympischen Charta über den E-Mail-Verteiler des
IOC in die Welt sandte. In der besagten Regel ist festgeschrieben, dass
während der Olympischen Spiele "keine Form von Demonstrationen oder
politischer, religiöser oder rassischer Propaganda" erlaubt sind. Rogge,
der im Zusammenhang mit dem Fackellaufs erstmals von einer "Krise" sprach,
versicherte aber, dass den Sportlern das Recht auf freie Meinungsäußerung
nicht genommen werden dürfe und kündigte einen Verhaltenskodex für die
Spiele an. Aus dem könnte dann hervorgehen, ob es einem Sportler nach einem
Wettkampf - bei einer Pressekonferenz etwa - erlaubt ist, seine politische
Meinung zu äußern. Auch der Deutsche Olympische Sportbund will seinen
Aktiven eine Handreichung mit nach Peking geben, aus der sie entnehmen
können, welche Art von Äußerungen während der Olympischen Spiele erlaubt
seien oder zum Ausschluss führen könnten.
Aufhorchen ließ am Donnerstag eine Mitteilung des chinesischen
Polizeiministeriums. Darin war von der erfolgreichen Zerschlagung zweier
Terrorgruppen in der von der muslimischen Bevölkerungsgruppe der Uiguren
bewohnten Provinz Xinjiang die Rede. Diese hätten Anschläge auf die Spiele
sowie Entführungen geplant. Sie hätten es auf ausländische Athleten,
Touristen und Journalisten abgesehen. Zudem hätten sie Selbstmordanschläge
mit Sprengsätzen geplant. 45 Menschen seien festgenommen worden.
11 Apr 2008
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