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# taz.de -- Kundgebung: Lebenszeichen der Mumia-Solibewegung
> Vor der Botschaft der USA demonstrieren rund 250 Menschen für die
> Freilassung des Journalisten Mumia Abu-Jamal. Auch das deutsche
> PEN-Zentrum beschäftigt sich mit dem Fall des vor 26 Jahren zum Tode
> verurteilten Mannes.
Bild: Philadelphia, Pennsylvania, 2018: Unterstützer:innen von Mumia Abu Jamal…
Rund 250 Menschen haben am Samstag für die Freilassung des
US-amerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal demonstriert. Auf der
Auftaktkundgebung vor der US-Botschaft erläuterte Philipp Kösters vom
Berliner Mumia-Bündnis die aktuelle Situation des vor 26 Jahren wegen eines
Polizistenmordes zum Tode verurteilten Mannes. Vor wenigen Wochen ist das
Todesurteil in eine lebenslängliche Haftstrafe umgewandelt worden. Mumia
Abu-Jamal hat stets bestritten, die Tat begangen zu haben.
"Wir wollten mit der Demonstration das Signal senden, dass für uns
weiterhin die Forderung nach einem neuen Verfahren und die Freilassung auf
der Tagesordnung steht", betont Kösters. Schließlich sei mittlerweile
erwiesen, dass Mumia keinen rechtsstaatlichen Prozess bekommen hat. So sei
der Afroamerikaner von einer nur aus Weißen bestehenden Jury verurteilt
worden. Entlastende Materialien seien im Prozess nicht berücksichtigt
worden, erläuterte der Heidelberger Anglistik-Dozent Michael Schiffmann,
der seit Jahren in der Mumia-Solidaritätsbewegung aktiv ist. Auch der
Berliner Landesverband der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di unterstützt
weiterhin die Forderung nach einen neuen Verfahren ihres Ehrenmitglieds.
Allerdings ist den Aktivisten auch klar, dass die Solidaritätsarbeit nach
der Gerichtsentscheidung keinesfalls einfacher wird. "Das Todesurteil gegen
Mumia hatte viele Menschen mobilisiert. Es wird sich zeigen, ob sie auch
gegen eine lebenslängliche Haftstrafe auf die Straße gehen", meinte eine
Demonstrantin. Schon vor dieser Gerichtsentscheidung war die
Solidaritätsbewegung deutlich geschrumpft: Noch Mitte der 90er-Jahre hatten
an bundesweiten Demonstrationen in Berlin mehrere tausend Menschen
teilgenommen.
Im Anschluss an die Demonstration nutzten viele AktivistInnen die
Gelegenheit, sich im Rahmen des Britspotting-Filmfestivals eine neue
Mumia-Biografie anzusehen. Der von amnesty international ausgezeichnete
Film "The Whole Life in the Prison" ist noch einmal am Mittwoch um 22.15
Uhr im Kino fsk zu sehen. Ob es weitere Aufführungen geben wird, hängt
davon ab, ob sich für den Film ein Verleih findet.
Am 17. April organisiert das Deutsche PEN-Zentrum gemeinsam mit dem
Literaturforum im Berliner Brechthaus einen "Abend für Mumia". Dort wird
auch dessen Rechtsanwalt Robert R. Bryan über den Stand des Verfahrens und
die weiteren juristischen Schritte informieren. Beginn der Veranstaltung
ist um 20 Uhr.
13 Apr 2008
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Schwerpunkt Pressefreiheit
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einem neuen Prozess hätten entlastende Dokumente vorgelegt werden können.
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