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# taz.de -- Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung: Maoisten planen die Zuk…
> Die ehemaligen Rebellen ziehen als stärkste Fraktion in die neu gewählte
> verfassunggebende Versammlung ein. Maoistenchef Prachandra geht auf
> Konfrontationskurs zum Königshaus.
Bild: Alles sauber gelaufen: Maoistenchef Prachanda (zweiter von links) mit sei…
DELHI taz Die Maoisten sind aus den Wahlen zur verfassungsgebenden
Versammlung in Nepal als Sieger hervorgegangen. Sie gewannen 217 der 601
Sitze. Nepals bislang stärkste Partei, der Nepali Congress, errang 110
Sitze und kam auf Platz zwei. Trotz ihres Sieges verfehlten die Maoisten
die absolute Mehrheit und werden eine Koalition mit dem Congress und den
sozialdemokratischen Vereinigten Maoisten-Leninisten CPN(UML) bilden
müssen. Ein Maoistenführer sagte: "Wir führen die Regierung, kein Zweifel,
aber wir wollen die Teilnahme der anderen Parteien." Maoistenchef
Prachandra ging auf Konfrontationskurs zum Königshaus. Er kündigte an,
Nepals 240 Jahre alte Monarchie sofort abzuschaffen. Sollte sich König
Gyanendra weigern, müsse er mit harter Bestrafung rechnen.
Angesichts des andauernden Streits innerhalb der bisherigen
Sieben-Parteien-Übergangsregierung könnte es noch eine Weile bis zur
Republik dauern. Auch wenn die Übergangsregierung dieser Kernforderung der
Maoisten bereits zugestimmt hatte. Außerdem beabsichtigen die ehemaligen
Rebellen eine Armee aus dem königstreuen Militär und ihren Guerillakämpfern
zu bilden. Damit würden just jene vereint, die sich von 1996 bis 2006
blutig bekämpft hatten. Dabei starben 13.000 Menschen.
Für die USA sind die Maoisten noch Terroristen. Trotzdem gratulierte
Washington den Menschen in Nepal zu den friedlichen Wahlen. Prachandra
erklärte, er strebe gute Beziehungen mit Washington an.
25 Apr 2008
## AUTOREN
Sascha Zastiral
## TAGS
Nepal
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