# taz.de -- Greenpeace-Aktion vor Sylt: Gabriel kritisiert Steine gegen Schlepp… | |
> Greenpeace versenkt vor Sylt Steine, um Schleppnetze zu behindern. Das | |
> Umweltministerium übt Kritik. | |
Bild: Fischer mit Schleppnetz in der Nordsee. | |
SAALFELD taz Die Aktion von Greenpeace, durch das Versenken großer Steine | |
die Schleppnetzfischerei vor dem Sylter Außenriff zu verhindern, ist bei | |
Umweltminister Sigmar Gabriel auf Kritik gestoßen. Er könne zwar die Motive | |
von Greenpeace verstehen, sagte Gabriel der taz. "Aber ich kann nicht | |
akzeptieren, dass Naturschutzrecht gebrochen wird." Die Umweltschützer | |
wollen insgesamt rund 1000 Steinblöcke versenken, um den schädlichen Fang | |
mit Schleppnetzen in dem ökologisch sensiblen Gebiet in der deutschen Bucht | |
zu stoppen. | |
Kritik kam auch von Jochen Flasbarth, Naturschutz-Fachmann im | |
Umweltministerium. "Greenpeace hätte zuvor die Auswirkungen ihrer Aktion | |
auf das FFH-Gebiet prüfen müssen", sagte er. Nun gehe das Bundesamt für | |
Naturschutz dieser Frage nach. Weil die Steine nur mit schwerem Gerät | |
wieder aus dem Wasser geholt werden könnten, sei es aber vermutlich | |
richtig, sie im Wasser zu belassen, sagte Flasbart. | |
"Umweltminister Gabriel lenkt mit seinen Vorwürfen von seiner eigenen | |
Untätigkeit ab", erwiderte Greenpeace-Meeresexpertin Iris Menn. Das Gebiet | |
sei seit vier Jahren als Schutzgebiet gemeldet. Trotzdem pflügten | |
Grundschleppnetze den Meeresboden um. "Das ist nicht mit dem | |
Naturschutzrecht vereinbar. Die Natursteine schützen das Riff", betonte | |
Menn. Greenpeace sei getreu dem Motto "Taten statt Warten" aktiv geworden, | |
um die Zerstörung aufzuhalten. Gabriel müsse jetzt die gesamte Fischerei im | |
Sylter Außenriff und auch den Sand- und Kiesabbau verbieten. | |
15 Aug 2008 | |
## AUTOREN | |
Hanna Gersmann | |
Hanna Gersmann | |
## TAGS | |
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung | |
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