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# taz.de -- Liebling Kreuzberg: Grüne feiern Ströbele
> Nach seiner Entscheidung, erneut ein Direktmandat für die Grünen im
> Bundestag anzustreben, wird Christian Ströbele von seiner Basis in
> Friedrichshain-Kreuzberg gefeiert.
Hans-Christian Ströbele steht in der Seniorenfreizeitstätte in der
Kreuzberger Falckensteinstraße. Zuvor haben sich Rentner zum Töpferkurs
getroffen, jetzt sitzen hier rund 40 Grünen-Mitglieder. Es ist
Dienstagabend, die Parteibasis trifft sich hier, wie alle zwei Wochen. Der
69-jährige Ströbele hält in der Hand ein Blatt Papier, darauf steht eine
vorbereitete Rede, doch Ströbele spricht frei. Er habe nun die Entscheidung
getroffen, "dass ich mich erneut bewerben werde um …" - die Basis klatscht
erfreut, Ströbele muss unterbrechen.
Auch Özcan Mutlu klatscht. Hätte Ströbele nicht kandidiert, wäre er selbst
gern angetreten. Nun zeigt er Geschlossenheit: "Für mich ist wichtig, dass
wir diesen Wahlkreis gewinnen, und Christian ist der Garant dafür." Er
werde bei der Kandidatenaufstellung für Ströbele stimmen.
Jener sagt der Basis, dass er sich sein "ganzes Leben lang, so lange ich
gesundheitlich in der Lage bin, politisch einbringen will, weil ich diese
Gesellschaft grundlegend verändern will". Das zeigt bereits die Richtung
für Ströbeles Wahlkampf an. Er will sich auf seinem Erfolg nicht ausruhen,
sondern in die Offensive gehen. Er soll nicht als Platzhirsch erscheinen,
sondern als Herausforderer. Der, der die Mächtigen herausfordert. Ströbele
sagt, er setze sich dafür ein, "den Krieg in Afghanistan zu beenden und die
deutschen Soldaten dort in verantwortbarer Weise abzuziehen". Außerdem will
er "die ungerechte Verteilung des Reichtums beenden".
Bei der linken Basis bekommt Ströbele viel Applaus. Boris Jarosch aus dem
Bezirksvorstand der Grünen sagt, Ströbele sei "das gute Gewissen der
Partei". Durch das Direktmandat sei er "eine singuläre Erscheinung" und
könne dadurch "in der Fraktion viel mehr Einfluss nehmen". Selbst der Realo
und Fraktionsvorsitzende Volker Ratzmann äußert seinen Respekt für die
Entscheidung Ströbeles, noch einmal den anstrengenden Wahlkampf auf sich zu
nehmen. Ströbele sei "eine Bereicherung für die Grünen".
24 Sep 2008
## AUTOREN
Sebastian Heiser
Sebastian Heiser
## TAGS
Schwerpunkt Christian Ströbele
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