Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Erste Sonde gestartet: Indien greift zum Mond
> Auch Indien will ein großer Player im All werden, plant Missionen zu Mond
> und Mars. Am Mittwochmorgen startete erfolgreich die erste indische Sonde
> zum Erdtrabanten.
Bild: Stolze Ingenieure: Pressekonferenz im Satish Dhawan Space Center nach dem…
SRIHARIKOTA afp Indien hat beim asiatischen Wettlauf um die Präsenz im
Weltall einen großen Schritt nach vorn gemacht: Die erste indische
Mondsonde startete am Mittwochmorgen zu einer zweijährigen Mission ins All.
Die Sonde soll die Oberfläche des Mondes erkunden. Die Trägerrakete PSLV
mit der unbemannten Mondsonde Chandrayaan-1 hob um 6.22 Uhr Ortszeit
planmäßig von der Raumbasis in Sriharikota ab. "Das ist ein historischer
Augenblick", sagte der Präsident der indischen Raumfahrtagentur ISRO, G.
Madhavan Nair, unter dem Applaus der Ingenieure in Sriharikota. "Wir haben
unsere Reise zum Mond begonnen."
Mit der Entsendung der Mondsonde will Indien seine asiatischen Konkurrenten
China und Japan im Wettrennen um die Präsenz im Weltall einholen. Bislang
hat China unter den asiatischen Staaten jedoch die Nase weit vorn. Im
September hatte China nach Russland und den USA erstmals einen Astronauten
zu einem Weltraumspaziergang geschickt.
Peking hat mehrmals sein Ziel verkündet, eine bemannte Mission zum Mond zu
schicken. Außerdem will China als Konkurrenz zur Internationalen
Raumstation ISS ein eigenes Weltraumlabor bauen. Japan hatte 2007 eine
Sonde zum Mond geschickt und plant bis 2020 eine bemannte Mondmission.
Indien plant bis 2013 insgesamt 60 Weltraummissionen, darunter zum Mond und
zum Mars. Der Subkontinent will auch einen heimischen Astronauten ins All
schicken. Die Mission der Sonde Chandrayaan-1 soll 2010 und 2012 wiederholt
werden. Die Raumfahrt gilt unter den asiatischen Wirtschaftsmächten als
Symbol nationaler Bedeutung und wirtschaftlicher Stärke.
Start verlief offenbar nach Plan
Laut Nair verlief der Start bei bewölktem Himmel genau nach Plan. Zwanzig
Minuten nach dem Abheben von der Raumstation Satish Dhawan im Bundesstaat
Andhra Pradesh sollte die in Indien gebaute Rakete die Sonde in die
Erdumlaufbahn bringen. Chandrayaan-1 soll in zwei Wochen die Umlaufbahn des
Mondes erreichen.
Auf ihrer rund 60 Millionen Euro teuren Mission soll die Sonde eine
detaillierte Karte der Mineralien und chemischen Eigenschaften der
Mondoberfläche sowie ihrer Geländeeigenheiten liefern.
An Bord befinden sich elf wissenschaftliche Instrumente aus Indien, Amerika
und Europa, darunter auch das Infrarot-Spektrometer SIR-2 des deutschen
Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung im niedersächsischen
Katlenburg-Lindau.
Neben der Erforschung des Weltalls will Indien auch im Bereich der
kommerziellen Satelliten Fuß fassen. Bislang teilten die USA, Russland,
China, die Ukraine und die Europäische Raumfahrtagentur ESA diesen
lukrativen Bereich unter sich auf.
Im April hatte erstmals Indien zehn Satelliten, darunter acht ausländische,
ins All geschickt. Indien kassiert dafür weniger Gebühren als die
Konkurrenz. Das indische Raumfahrtprogramm geht bis ins Jahr 1963 zurück,
es beschränkte sich jedoch bislang auf die Entsendung eigener Satelliten
ins All.
22 Oct 2008
## TAGS
Indien
Indien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Indiens Rakete zum Mond: Chandrayaan-3 startet zum Trabanten
Indien nimmt einen neuen Anlauf zum Mond – vier Jahre nach der
Bruchlandung. Die Raumfahrtnation steigt so in den Wettbewerb mit China und
den USA.
Deutsch-indische Forschungsprojekte: Reger Wissenschaftleraustausch
Auf der Agenda der deutschen Regierungsdelegation stehen auch
Forschungskooperationen mit Indien. Sie sollen künftig intensiviert werden.
Chinas Raumfahrtprogramm: Die erste Taikonautin kehrt zurück
Zwei Wochen lang waren Chinas erste Taikonautin und zwei Kollegen im All –
länger als alle bisherigen Raumfahrer Chinas. Am Freitag landeten sie in
der Steppe und hatten ganz wackelige Beine.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.