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# taz.de -- Drogenkonsum Jugendlicher geht zurück: Kiffen und Saufen weniger c…
> Weniger Alkohol, weniger Haschisch, kaum noch Zigaretten: Jugendliche
> gebrauchen weniger Drogen, ergibt sich aus einer neuen Untersuchung der
> Drogenbeauftragten.
Bild: Die Zeit der Exzesse ist vorbei: Jugendliche nehmen wieder weniger Drogen.
Betagte Dauerkiffer mögen sich angesichts der neuen Zahlen die Augen
reiben, besorgte Eltern aber atmen wahrscheinlich auf: Der Haschischkonsum
von Jugendlichen geht beständig zurück. Gleiches gilt für den Alkohol. Die
Raucherquote unter Jugendlichen ist am deutlichsten abgesackt. Das ergibt
sich aus der neuen repräsentativen Studie zur "Drogenaffinität
Jugendlicher". Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat sie am Freitag
in Berlin vorgestellt.
Viele Jahre lang sei der Anteil derjenigen gestiegen, die schon einmal
Cannabis konsumiert haben. In der Zeit zwischen 2004 und 2008 sei jedoch
ein Rückgang festzustellen, heißt es in der Studie. Vor vier Jahren hatten
noch mehr als 3 Prozent der 12- bis 25-Jährigen angegeben, regelmäßig
Haschisch zu gebrauchen. Dieser Wert ist auf 2,3 Prozent abgesackt.
Das verbreitete Vorurteil, dass Teenager heute eher Alkohol trinken, statt
zu kiffen, wird in der Studie nicht bestätigt, im Gegenteil. Auch der
regelmäßige Alkoholkonsum der Jugendlichen ist zurückgegangen. Bei den 12-
bis 17-Jährigen gaben nur noch gut 17 Prozent an, mindestens einmal
wöchentlich ein alkoholisches Getränk zu sich zu nehmen. Im Jahre 2007
hatte dieser Anteil noch bei knapp 22 Prozent gelegen.
Auch nach dem "Binge-Trinken" wurde in der Studie gefragt. Unter
"Binge-Trinken" verstand man dabei, dass bei mindestens einer
Trinkgelegenheit fünf alkoholische Getränke oder mehr hintereinander
getrunken wurden. Gut 20 Prozent der Teenager zwischen 12 und 17 Jahren
erklärten, im Monat vor der Befragung dieses "Koma-Saufen" gemacht zu
haben. Ein Jahr zuvor hatte der Anteil der jugendlichen "Binge-Trinker"
noch bei fast 26 Prozent gelegen. Es bestünde im Kampf gegen den exzessiven
Alkoholkonsum noch "Nachholbedarf" an präventiven Maßnahmen, erklärte die
Drogenbeauftragte Sabine Bätzing.
Am auffälligsten ist allerdings der Rückgang bei den Rauchern. Der
Raucheranteil unter Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren hat sich seit
2001 fast halbiert und liegt mit nur noch 15 Prozent auf dem niedrigsten
Stand seit 30 Jahren.
Selbst das seit einigen Jahren populäre Rauchen von Wasserpfeifen, von
Shishas, geht zurück. In diesem Jahr gaben nur 12 Prozent der 12- bis
17-Jährigen an, im letzten Monat vor der Befragung eine Shisha geraucht zu
haben, im Jahr davor waren es 14 Prozent.
Woran liegt es aber nun, dass junge Leute heute vergleichsweise wenig
rauchen und kiffen? Die Zahlen zeigten, dass "die strukturellen und
präventiven Maßnahmen der letzten Jahre greifen", meinte Bätzing. So wurden
Zigaretten teurer, und Tabakautomaten sind inzwischen mit einem Mechanismus
zur Alterskontrolle versehen.
"Wer erst gar nicht mit dem Rauchen beginnt, wird in aller Regel auch kein
Cannabis konsumieren", erklärte Elisabeth Pott, Direktorin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die an der Studie beteiligt
ist. Die aktuellen Zahlen bestätigten, dass "wir unsere Ziele beim Tabak-,
Alkohol- und Cannabiskonsum im Wesentlichen erreicht haben", sagte Bätzing.
Die Studie beruht auf Telefoninterviews bei einer Stichprobe von rund 3.000
Fällen.
15 Nov 2008
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
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Jugendliche kiffen, rauchen und trinken zunehmend weniger. Ein Grund könnte
sein, dass Zigaretten so teuer sind. Nicht auszuschließen ist auch, dass
ein kultureller Wandel stattfindet.
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