Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- UN-Konferenz zum Artenschutz: Rettungsversuche für Affen
> Die UN-Konferenz zum Schutz wandernder Tierarten läutet das Jahr des
> Gorillas ein. Umweltschützer zweifeln am Nutzen und kritisieren die
> Unentschlossenheit der Regierungen.
Bild: Fürst Albert II. von Monaco auf der UN-Konferenz zur Erhaltung wandernde…
ROM taz Der Schutz für Wale, Delfine, Zugvögel oder Gorillas soll
verbessert werden: Darüber werden bis Freitag in Rom Vertreter von mehr als
100 Ländern debattieren. Sie treffen sich auf der Konferenz zur Erhaltung
wandernder Tierarten, die von den Vereinten Nationen alle drei Jahre
einberufen wird.
Zum Auftakt am Montag hatte Fürst Albert II. von Monaco die Ehre, 2009 zum
"Jahr des Gorillas" zu erklären. Das bietet Naturschützern Anlass, darauf
hinzuweisen, dass die Menschenaffen vom Aussterben bedroht sind. Die Jagd
auf Gorillas, um ihr Fleisch zu verwerten, die Zerstörung ihrer Lebensräume
sowie Seuchen haben ihre Populationen in den letzten Jahrzehnten dezimiert.
Doch Nichtregierungsorganisationen wie die WDCS - die Whale and Dolphin
Conservation Society (Gesellschaft zur Erhaltung von Walen und Delfinen) -
zeigen sich auf der Konferenz nicht allzu optimistisch. Zwar habe die
Ausrufung des "Jahrs des Delfins" für 2007/2008 durchaus positive Effekte
gehabt, weil die Weltöffentlichkeit sensibilisiert worden sei, doch beklagt
die WDCS, dass auf der internationalen Ebene die richtigen Schritte zur
Bekämpfung des Beifangs, von Unterwasserlärm und chemischer
Meeresverschmutzung nur diskutiert würden, die nationalen Regierungen bei
der Umsetzung aber meist sehr zögerlich ans Werk gingen.
WDCS-Sprecher Nicolas Entrup sagt: "2007 wurde die erste Delfinart, der
Chinesische Flussdelfin, für ausgestorben erklärt." Und doch beginne mit
der Tagung in Rom "ein jährlich wiederkehrendes trauriges Schauspiel". Über
Monate hinweg würden tote Delfine und Schweinswale an der europäischen
Atlantikküste angespült, was auf die intensive Fischerei zurückzuführen
sei. Militärs und Industrie nutzten immer lautere Schallquellen und
vertrieben so die lärmempfindlichen Meeressäuger aus ihrem Lebensraum. Auch
würden weiterhin Kleinwale zu Tausenden bejagt.
Zwar habe die Konvention zur Erhaltung wandernder Tierarten mit wichtigen
regionalen Schutzabkommen schon wichtige Fortschritte erzielen können,
erklärte WDCS-Geschäftsführer Chris Butler-Stroud im Namen aller auf der
Konferenz in Rom vertretenen Nichtregierungsorganisationen. Trotzdem seien
weitere Schutzinitiativen im Indischen Ozean oder Lateinamerika ebenso
notwendig. Butler-Stroud forderte zum Beispiel, die bestehenden Initiativen
auf noch nicht eingeschlossene Wal- und Delfin-Arten wie den Beluga-Wal
auszuweiten.
Doch auf der Konferenz in Rom wird es nicht nur um Meeressäuger gehen.
Insgesamt gibt es etwa 10.000 wandernde Arten - von den Zugvögeln über
Fledermäuse, Insekten und Meeresschildkröten zu Elefanten und Antilopen.
Neben der unmittelbaren Bedrohung durch die Jagd oder den Beifang sollen
auch die Folgen des Klimawandels für diese Spezies zum Gegenstand der
Tagung werden.
2 Dec 2008
## AUTOREN
Michael Braun
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.