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# taz.de -- Schlag gegen Mafia: Dutzende Festnahmen auf Sizilien
> Neun Monate ermittelten die Beamten, nun schlugen sie zu: Fast 100
> mutmaßliche Mafiosi sind in Palermo und Umgebung festgenommen werden.
Bild: Verdächtige müssen in die Busse: Polizeieinsatz gegen Mafia in Palermo.
PALERMO dpa Großoperation gegen die Mafia in Süditalien: Fast 100
mutmaßliche Mafiosi konnten am Dienstagmorgen von Sondereinheiten der
Carabinieri in Palermo und der Provinz festgenommen werden. Der Großeinsatz
richtete sich gegen den Versuch des flüchtigen Superbosses Matteo Messina
Denaro, die sizilianische Cosa Nostra rund 15 Jahre nach der Verhaftung des
Mafia-Chefs Totò Riina wieder aufzubauen.
"Ein wichtiges Ergebnis unserer Ermittlungen ist, dass die Mafia sich treu
bleibt", erklärte der zuständige Staatsanwalt von Palermo, Francesco
Messineo. "Ihre Strukturen, ihre Methoden, ihre Projekte sind am Ende immer
dieselben." Den Festgenommenen wird unter anderem Zugehörigkeit zu einer
kriminellen Vereinigung, Schutzgelderpressung sowie internationaler Waffen-
und Drogenhandel zur Last gelegt.
Die sizilianischen Mafia-Bosse sähen den seit 1993 einsitzenden Riina immer
noch als ihren Chef an, und einige von ihnen hätten mit Zustimmung des
Inhaftierten dann begonnen, die Kommandozentrale neu aufzubauen, hieß es.
Dazu habe der Superboss Denaro zwar beigetragen, er sei dabei trotzdem von
anderen Mafia-Chefs daran gehindert worden, seine Hand auf die neue
Kommandozentrale der Cosa Nostra zu legen.
Die Ermittlungen hätten über neun Monate gedauert und wären ohne
Abhör-Aktionen unmöglich gewesen, hieß es. "Mit der heutigen "Operation
Perseo" sind alle wichtigen, neu strukturierten Schaltstellen der Cosa
Nostra gekappt worden", erklärte der nationale Chef der
Anti-Mafia-Kommission Pietro Grasso. "Wie wir im Juni 2006 die Cosa Nostra
in die Knie gezwungen haben, so ist es uns heute gelungen, sie am
Wiederaufstehen zu hindern".
16 Dec 2008
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Cosa Nostra
Italien
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