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# taz.de -- MSC-Siegel: Faire Fische
> Nur noch Fische und Meeresprodukte aus nachhaltigem Fang will die
> Supermarktkette Edeka künftig anbieten. Kooperation mit Ökostiftung WWF
> soll umweltschonende Methoden garantieren.
Bild: Nachhaltig gefangener Fisch: Edeka will keine Fische mehr verkaufen, die …
Frischer Fisch aus nachhaltiger Fischerei ist das Ziel der Supermarktkette
Edeka. Bis Ende 2011 will Deutschlands größter Lebensmittelhändler alle
Fische und Meeresprodukte aus dem Sortiment nehmen, die nicht aus
umweltschonender Fischerei stammen. Dazu hat der Konzern eine langfristige
Kooperation mit der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF)
vereinbart. Alle Lieferanten sollen verpflichtet werden, die
Nachhaltigkeitskriterien des blauen MSC-Siegels einzuhalten.
"Als größter Fischhändler Deutschlands wollen wir zum Schutz der weltweiten
Fischbestände entscheidend beitragen", sagte Edeka-Chef Markus Mosa am
Freitag in Hamburg. "Deshalb werden wir umweltschonende Fangmethoden
unterstützen." Fisch sei ein wertvolles Nahrungsmittel, das auch künftig
ausreichend zur Verfügung stehen sollte "bei gleichzeitigem Schutz der
Natur".
Um die Umstellung auf nachhaltige Fischerei zu beschleunigen, ist Edeka
eine langfristige Zusammenarbeit mit dem WWF eingegangen, um eine
"fachliche Begleitung der Fischeinkaufspolitik" zu bekommen. Gemeinsam
würden neue Beschaffungsleitlinien für die Lieferanten ausgearbeitet. "Wir
erwarten, dass die Unternehmen sich an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten
und mit dem MSC-Siegel zertifizieren lassen", stellte Mosa klar. Auch bei
Fisch aus Aquakulturen sollen bis 2011 anerkannte Nachhaltigkeitsstandards
erfüllt sein.
Darüber hinaus hat der Lebensmitteleinzelhändler gemeinsam mit dem
Freiburger Öko-Institut eine Wirkstoff-Risikoliste erarbeitet, die Obst-
und Gemüseproduzenten Transparenz über die Risiken beim Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln aufzeigt und die Reduzierung von als "rot"
eingestuften Wirkstoffen fordert. "Unsere Rückstandsdatenbank ermöglicht
uns, die schwarzen Schafe zu identifizieren und von der Belieferung
auszuschließen", sagte Mosa. Konkrete Schritte will die Edeka-Gruppe auch
mit Blick auf den Klimaschutz unternehmen.
Edeka ist mit fast 12.000 Supermärkten und einer Umsatzprognose von rund 43
Milliarden Euro für das Jahr 2009 der größte Lebensmitteleinzelhändler in
Deutschland. Er beschäftigt fast 280.000 Mitarbeiter. Zum Konzern, der aus
der City Nord in Hamburg dirigiert wird, gehören auch die Töchter Spar,
Netto und Marktkauf. Von sieben Regionalgesellschaften sind zwei - Nord und
Minden-Hannover - für die norddeutschen Bundesländer zuständig.
Der WWF und Greenpeace fordern seit langem eine schonende und nachhaltige
Fischereipolitik. Nach Erkenntnissen der beiden Umweltschutzverbände sind
etwa zwei Drittel der weltweiten Bestände überfischt. Zudem werden durch
die industrialisierte Fischerei mit Schlepp- oder Grundstellnetzen
Korallenbänke zerstört und tonnenweise unerwünschte Fische als Beifang
sterbend oder tot wieder über Bord gekippt. Darüber hinaus ertrinken in den
Netzen jährlich Zehntausende Meeressäuger wie Delfine, Wale, Seehunde,
Robben oder Schildkröten.
Sowohl WWF wie Greenpeace geben in ihren jährlich veröffentlichten
"Fischführern" Verbrauchertipps für den unbedenklichen Kauf und Verzehr von
Fisch.
9 Jan 2009
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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Edeka will nur noch Fische und Meeresprodukte aus nachhaltigem Fang
anbieten. Eine Kooperation mit der Ökostiftung WWF soll umweltschonende
Methoden garantieren.
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