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# taz.de -- Hansi Hinterseer über Skirennen: "Der Sport ist brutal"
> Ehemaliger Skirennläufer und Kitzbüheler – Schlagersänger Hansi
> Hinterseer über den Mythos Hahnenkammrennen. Am Donnerstag stürzte auf
> der Strecke der Rennfahrer Daniel Albrecht schwer.
Bild: Hansi Hinterseers Skisport-Zeiten liegen schon lange hinter ihm.
taz: Herr Hinterseer, Daniel Albrechts Sturz wirft einmal mehr die Frage
nach dem Sinn des Abfahrtsspektakels auf. Muss der Skirennsport so grausam
sein?
Hansi Hinterseer: Der Sport ist so. Er ist brutal, und die Abfahrt ist
immer eine ganz besondere Gratwanderung.
Und Albrechts Sturz trägt zur Fortschreibung des Mythos Hahnenkammrennen
bei.
Die Streckenführung ist unheimlich steil. Da geht es vom Start weg gleich
richtig zur Sache. Es gibt zwar einige Flachpassagen, aber die sind
unheimlich schmal. Selbst dort kann sich der Rennläufer nicht ausruhen.
Dann folgt die unglaubliche Hausbergkante und noch eine schnelle
Schrägfahrt. Zum Schluss der wahnsinnige Zielschuss mit diesem riesigen
Sprung.
Was denkt der Rennläufer in diesem Augenblick?
Wenn er denkt, dann daran, nicht direkt in die Zuschauer hineinzurasen. Die
stehen da wie eine Wand und sind völlig aus dem Häuschen. In Kitzbühel hat
der Zuschauer die letzte halbe Minute freie Sicht. Die Strecke geht ja fast
direkt in den Ort hinein.
Gibt es eine besondere Strategie für das Rennen?
Man darf nicht nervös sein oder Angst haben. Auf der anderen Seite rächt es
sich, wenn der nötige Respekt fehlt. Es kommt zudem viel auf die Tagesform
an. Im Jahr 1974, als ich Slalom-Sieger wurde, hatte ich schon beim Aufgang
zum Starthäuschen gemerkt: Das ist mein Tag.
Würden Sie sich noch einmal in ein solches Rennen wagen?
Sicher nicht. Der Skisport hat sich sehr gewandelt. Zu meiner Zeit musste
ich in Kitzbühel beim Slalom um 72 Tore herumfahren. Heute sind es 20
weniger auf derselben Distanz. Meine Skier waren damals über 2,05 Meter
lang. Jetzt sind die Fahrer mit einer Länge von 1,62 unterwegs. Das ist
eine andere Welt.
Sind Sie vor einer Fernsehsendung eigentlich nervöser als damals im
Starthäuschen?
Wenn ich als Musiker oder Moderator die Bühne betrete, habe ich überhaupt
kein Problem mit der Nervosität. Da bin ich ganz cool. Kein Vergleich also
mit den Sekunden vor dem Start beim Hahnenkammrennen.
Manche sagen, das Kitzbühel-Rennen sei nur noch eine
Schickimicki-Veranstaltung …
Natürlich reisen gerade nach Kitzbühel sehr viele Promis oder solche, die
sich dafür halten. Und die Sponsoren wollen das vielleicht auch so. Doch
wir dürfen nicht vergessen: Es ist auch in Kitzbühel immer noch der Sport,
der für die Unterhaltung sorgt. Sonst niemand.
24 Jan 2009
## AUTOREN
Torsten Haselbauer
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