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# taz.de -- Kommentar Killerspiele: Wer schießt am schnellsten?
> Der Amoklauf von Winnenden hat bei Politikern einen Verbotsrausch
> ausgelöst. Dabei geraten auch Computerspiele ins Visier, die mit
> Killerspielen nichts zu tun haben.
Bild: Der tut nix, der will nur spielen: ein Ork aus "World Of Warcraft".
Der Amoklauf im schwäbischen Winnenden ist für die Betroffenen schrecklich,
für die Politik ist er eine Steilvorlage. Endlich können alte Forderungen
hervorgeholt, ja sogar neue, noch absurdere vorgebracht werden. Und keiner
lacht. Schließlich hat es ja Tote gegeben.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) will so genannte
"Killerspiele", wie sie Amokläufer Tim spielte, verbieten lassen - eine
Super Idee: Wenn die Innenminister husten, werden die
"Counter-Strike"-Jungs bestimmt sofort mit dem Schießen aufhören.
Noch irrer wirkt der Vorschlag von Niedersachsens Sozialministerin
Mechthild Ross-Luttmann (CDU), die zusammen mit dem Kriminologen Christian
Pfeiffer "World of Warcraft" verbieten lassen will. Das hat der Amokläufer
zwar nicht gespielt, es ist auch kein Killerspiel, aber es macht süchtig,
und da ist ja auch schlimm.
Den Killerspielen möchte Ross-Luttmann den Garaus machen, indem sie deren
Verkauf an unter 18-Jährige verbieten lassen will. Über Runterladen der
Spiele durch unter 18-Jährige hat sie bisher nichts gesagt, aber dazu fällt
irgendeinem Minister bestimmt noch was ein.
Mit Amokläufen ist es so wie mit Horrorfilmen. Das Böse ist plötzlich da,
in deiner Welt, in deinem Haus, und jetzt musst du dagegen kämpfen. Egal,
ob es Sinn ergibt oder nicht.
16 Mar 2009
## AUTOREN
Daniel Wiese
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