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# taz.de -- Auch Apple-User gefährdet: Sicherheitslücke Browser
> Surfer können sich leicht Viren und Würmer einfangen. Hacker zeigen, dass
> IE und Firefox schnell geknackt sind. Auch Safari-User sollten sich nicht
> in Sicherheit wiegen.
Bild: Bei weitem nicht der einzige unsichere Browser - und zwar egal in welcher…
Früher war alles besser. Diese oft fehlerhafte Weisheit gilt zumindest für
die Verbreitungswege von Computerviren: Vor dem Internet konnte man seinen
PC nur dann mit so genannter Malware infizieren, wenn man mit befallenen
Datenträgern hantierte. Heute kommen die Datenschädlinge wesentlich
schneller und einfacher per Internet auf den Rechner.
Wie sich nun auf der renommierten "CanSecWest"-Sicherheitskonferenz in
Vancouver zeigte, bleibt dabei nach wie vor der Browser des Benutzers das
schnellste Einfallstor: Begibt man sich bei seinen Surftouren durchs Netz
auf eine manipulierte Website, kann man sich sozusagen im
Drive-by-Verfahren Viren und Würmer einfangen, die dann den ganzen PC
übernehmen.
Wie einfach das ist, zeigt das Ergebnis des jüngsten "Pwn2Own"-Wettbewerbs,
der auf der CanSecWest regelmäßig veranstaltet wird. Die Regeln sind
schnell erklärt: Auf einem aktuellen Rechner mit neuesten
Sicherheitsupdates läuft ein populärer Browser und die Hacker müssen
versuchen, die Maschine nur durch das Besuchen einer Website unter ihre
Kontrolle zu bringen. Wer es schafft, darf den Computer gleich behalten -
"pwnen" (kontrollieren) um zu "ownen" (besitzen).
Getestet wurde das in diesem Jahr mit Apples Safari, Microsofts Internet
Explorer und Mozillas Firefox, jeweils in den jüngsten Versionen. Absoluter
Sieger wurde ein Student von der Universität Oldenburg. Nur unter dem
Vornamen "Nils" vor Ort, übernahm er alle drei Systeme mit Fehlern, die
bislang noch unbekannt waren - so genannten "Zero-Day-Exploits". Nur
Mac-Sicherheitsexperte Charlie Miller war schneller, knackte Safari gar in
zwei Minuten.
"Nils" kommentierte, der Wettbewerb sei in diesem Jahr etwas schwerer als
früher gewesen. Die Hersteller bauten verbesserte Sicherheitsmechanismen
ein. Probleme blieben aber bestehen, weil die Programme so viel Code
enthielten, der zum Teil nicht gut genug getestet wurde. "Mit dem geht man
dann ins Internet."
Ebenfalls nicht allzu sicher fühlen sollten sich Nutzer von Mac-Rechnern.
Das Apple-Betriebssystem OS X gilt zwar unter Experten grundlegend als sehr
stabil, doch die Zahl der Angriffe steigt in den letzten Monaten stetig an
- auch, weil die Plattform deutlich an Beliebtheit gewonnen hat. So machen
etwa inzwischen Trojaner und andere Datenschädlinge für die Rechnermarke
mit dem Apfel die Runde; versteckt beispielsweise in Raubkopien oder auf
dubiosen Porno-Websites, die das Nachladen infizierter Video-Plug-ins
fordern.
Noch ist die Malware-Anzahl im Vergleich zu Windows zwar wesentlich
geringer, so dass die Nutzung von Anti-Viren-Programmen, wie sie auf PCs
völlig normal ist, auf Macs noch immer nicht unbedingt notwendig ist. Das
könnte sich in den nächsten Monaten und Jahren aber ändern, fürchten
Beobachter. Bis dahin ist es empfehlenswert, sein System stets mit den
aktuellen Sicherheitsupdates für OS X auf dem neuesten Stand zu halten.
Allerdings kommt es auch vor, dass selbst dann offene Lücken bleiben - das
zeigt sich am Hack des Apple-Browsers Safari auf der CanSecWest.
Der grundlegende Rat zu stetigen Updates gilt natürlich auch besonders für
Windows-Nutzer. Die können sich am heutigen Abend - sollten sie nicht freie
Alternativen wie Firefox nutzen - über die endgültige Version des neuen
Microsoft-Browsers Internet Explorer 8 freuen. Der soll deutlich schneller
sein als seine Vorgänger, aktuelle Web-Inhalte besser darstellen und Tabs
komfortabel verwalten können.
Auch in Sachen Sicherheit verspricht der Hersteller Verbesserungen: So ist
etwa ein "Private Browsing"-Modus eingebaut, der Surfdaten automatisch nach
Schließen der Software löscht, ein Filter soll Phishing-Angriffe nahezu
unmöglich machen und auch Abstürze dürften seltener sein, weil Microsoft
Programmprozesse besser voneinander trennt. Das Update ist kostenlos und
wird integraler Bestandteil der neuen Windows-Version 7. Marktbeobachter
rechnen heute mit einem großen Download-Ansturm aus der ganzen Welt -
Microsoft hat deshalb extra seine Serverkapazität aufgestockt.
19 Mar 2009
## AUTOREN
Ben Schwan
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
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