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# taz.de -- Schärfere Kontrollen für Waffenbesitzer: Großkaliber erst ab 18
> Die große Koalition hat sich darauf geeinigt, dass Waffenbesitzer stärker
> kontrolliert, Spiele wie Paintball verboten und großkalibrige Waffen
> nicht mehr an 14-Jährige ausgegeben werden sollen.
Bild: Einschusslöcher der großkalibrigen Waffe des 17-jährigen Amokläufers …
BERLIN dpa | Waffenbesitzer sollen stärker kontrolliert werden. Wer sich
Kontrollen verweigert, muss mit behördlichen Sanktionen rechnen. Darauf
haben sich die Innenexperten der großen Koalition am Dienstagabend in
Berlin verständigt. Wie Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) sagte,
ist außerdem geplant, Spiele, bei denen die Tötung des Gegner simuliert
wird, mit Bußgeldern zu ahnden. Betroffen davon wäre Paintball, ein Spiel,
bei dem die Gegner mit Farbkugeln aufeinander schießen. Das
Gesetzgebungsverfahren soll laut Bosbach noch in dieser Legislaturperiode
abgeschlossen werden. Auslöser der geplanten Gesetzesänderung war der
Amoklauf eins Schülers in Winnenden.
Nach Angaben des SPD-Abgeordneten Michael Hartmann soll eine neue
Strafvorschrift eingeführt werden. Wer seine Waffen nicht ordnungsgemäß
aufbewahrt und diese entwendet werden, riskiert drei Jahre Gefängnis.
Waffenbesitzer müssen mit unangemeldeten Kontrollen rechnen. Eine Wohnung
darf aber nicht gegen den Willen des Wohnungsinhabers betreten werden.
"Wenn sich der Waffenbesitzer beharrlich weigert, seine
Mitwirkungspflichten zu erfüllen, muss die Behörde prüfen, ob die
waffenrechtlich notwendige Zuverlässigkeit des Waffenbesitzers noch gegeben
ist", sagte Bosbach. Dies kann zur Entziehung der waffenrechtlichen
Erlaubnis führen.
Die Koalition verständigte sich ferner darauf, die Altersgrenze für das
Schießen mit großkalibrigen Waffen von 14 auf 18 Jahre anzuheben. Auch
sollen die Behörden künftig häufiger prüfen können, ob die Voraussetzungen
für einen Waffenbesitz noch vorliegen. Bisher schreibt das Gesetz nur eine
Prüfung nach drei Jahren vor. Geplant ist außerdem, Waffen mit
biometrischen Sicherungen zu versehen. Schließlich soll es eine
Amnestieregelung für unerlaubten Waffenbesitz geben. Wer bis Jahresende
seine illegale Waffe abgibt, werde straffrei bleiben.
13 May 2009
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