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# taz.de -- Verhandlungstermin festgesetzt: Neue Gespräche über Kitastreiks
> Am Dienstag reden die Tarifpartner über Verbesserungen für ErzieherInnen.
> Der Streik geht indessen weiter.
Bild: Die Streiks in den Kitas gehen erst mal weiter.
BERLIN taz | Nach wochenlangen Streiks in deutschen Kitas ist
möglicherweise eine Einigung in Sicht - zumindest wurde ein neuer
Verhandlungstermin festgesetzt. Am Dienstag wollen die
Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände (VKA) die Verhandlungen wieder aufnehmen. Die Streiks
sollen punktuell trotzdem weitergehen.
Für die rund 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst verlangt
Ver.di bei den in Frankfurt am Main geplanten Gesprächen von den
Arbeitgebern, "eine substanzielle Verbesserung ihres Angebots vorzulegen",
so die Ver.di-Sprecherin Martina Sönnichsen. Der bislang vorliegende
Vorschlag der Arbeitgeber zu einem Gesundheitstarifvertrag sei völlig
unzureichend und bleibe sogar hinter den bisherigen gesetzlichen Ansprüchen
zurück, teilte Ver.di-Sprecherin Sönnichsen mit.
Der VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann sagte: "Wir begrüßen die
Ankündigung der Gewerkschaften, wieder an den Verhandlungstisch kommen zu
wollen. Unser Ziel ist es nun, möglichst schnell zu sachgerechten Lösungen
kommen. Wir sind bereit, über alle Themen zu sprechen."
Bei dem derzeitigen Streik geht es vor allem um besseren Gesundheitsschutz
am Arbeitsplatz für ErzieherInnen, die oft unter Rücken- und Kopfschmerzen
sowie Gehörschädigungen leiden. Parallel dazu wird seit Januar über eine
bessere Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst
verhandelt.
Die Arbeitgeber haben einen Vorschlag vorgelegt, der die Einrichtung von
betrieblichen Kommissionen und Gesundheitszirkeln vorsieht. Ver.di fordert
mehr: In jedem Betrieb müsse eine Kommission gebildet werden, die
gleichberechtigt von Arbeitnehmern und Arbeitgebern besetzt sei - und über
tatsächliche Entscheidungsrechte verfügen. Dies sieht der VKA-Vorschlag
bislang nicht vor.
Die Ver.di-Landesbezirke gaben unterdessen bekannt, die Streiks trotz neuer
Verhandlungen in den nächsten Tagen fortzusetzen. "Das Angebot der
Arbeitgeber zum Tarifvertrag betriebliche Gesundheitsförderung beinhaltet
nur heiße Luft", bemängelte etwa Dagmar Schorsch-Brandt, die
stellvertretende Landesbezirksleiterin von Ver.di in Baden-Württemberg.
Der Ver.di-Landesbezirksleiter in Hessen, Jürgen Bothner, sagte, "Solange
die VKA die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für die krank
machenden Umstände selbst verantwortlich macht und kein verhandlungsfähiges
Angebot vorlegt, tragen die kommunalen Arbeitgeber alleine die
Verantwortung für die Fortsetzung der Streiks."
Neben Baden-Württemberg und Hessen haben Ver.di und die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW) unter anderem auch in Rheinland-Pfalz,
Saarland und Sachsen weitere Streiks in dieser Woche angekündigt.
7 Jun 2009
## AUTOREN
Nicole Janz
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