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# taz.de -- Ein "Großmeister" des deutschen Theaters: Regisseur Peter Zadek is…
> Der Theaterregisseur Peter Zadek ist in der Nacht zum Donnerstag in
> Hamburg gestorben. Er wurde 83 Jahre alt. Zuletzt war er schwer krank
> gewesen.
Bild: Theaterregisseur Peter Zadek, hier auf einem Foto von 1987.
WIEN dpa | Der große deutsche Theatermacher Peter Zadek ist tot. Er starb
in der Nacht zum Donnerstag im Alter von 83 Jahren nach langer schwerer
Krankheit, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur unter Berufung
auf die Wiener Festwochen. Zadek, der in den vergangenen Jahren schwer
erkrankte, war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Regisseure des
deutschsprachigen Theaters der Nachkriegszeit. Als unerschrockener
Provokateur des bürgerlichen Bildungstheaters prägte er ein halbes
Jahrhundert das Bild der deutschen Theaterlandschaft, viele bescheinigten
ihm auch, er habe Welttheater gemacht.
Zadek hatte vor allem mit seinen Shakespeare-Inszenierungen Aufsehen erregt
und feierte dabei mit Schauspielern wie Ulrich Wildgruber, Gert Voss, Eva
Mattes und Angela Winkler Triumphe. Zu seinen berühmtesten Inszenierungen
gehören Shakespeares "Othello" mit Wildgruber 1976 am Deutschen
Schauspielhaus in Hamburg oder das Holocaust-Stück "Ghetto" von Joshua
Sobol mit Ulrich Tukur 1984 (Hamburg/Berlin). Am meisten beschäftigt hat
den Theatermann die Figur des Shylock in Shakespeares "Kaufmann von
Venedig". Als Schauspieldirektor beziehungsweise Intendant war der lange
auch in Italien lebende Zadek in Bremen, Bochum, Hamburg und Berlin tätig.
Im Frühjahr 2007 zerschlug sich aus gesundheitlichen Gründen sein Traum von
einer eigenen "Shakespeare-Company". Noch einmal trumpfte der große alte
Mann des deutschen Theaters aber 2008 am Hamburger St.Pauli-Theater mit
Luigi Pirandellos Parabel "Nackt" und Anfang Februar 2009 mit George
Bernard Shaws Komödie "Major Barbara" mit einem hochkarätigem Ensemble wie
Julia Jentsch, August Diehl und Jutta Lampe in Zürich auf. Die Zürcher
Inszenierung war wegen seiner Krankheit bereits verschoben worden.
Die Karriere des am 19. Mai 1926 in Berlin geborenen Sohns jüdischer Eltern
hatte in England begonnen, wohin seine Familie 1933 emigriert war. Ab 1958
profilierte sich der Regisseur in seinem Heimatland zunächst in Ulm und
Bremen an der Seite seiner Mentoren Kurt Hübner und Ivan Nagel, wo er
zusammen mit den anderen "jungen Wilden" des deutschen Nachkriegstheaters
wie Peter Stein, Rainer Werner Fassbinder und Peter Palitzsch den "Bremer
Stil" als neue, rebellische Bühnenform kreierte. Sie sollte
Theatergeschichte schreiben und für andere Bühnen der Republik prägend
werden.
30 Jul 2009
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Theater
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