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# taz.de -- Campact-Aktivist über Onlinepetitionen: "Aktionen bewirken mehr al…
> Felix Kolb vom Onlinenetzwerk Campact teilt die Begeisterung über
> Onlinepetitionen nicht. Die Stärke seiner Organisation liege in der
> Verbindung mit der realen Welt.
Bild: Reisen Ministerin Aigner hinterher: Campact-Aktivisten (hier in Berlin).
taz: Herr Kolb, Sie arbeiten für das Onlinenetzwerk Campact und initiieren
Internetappelle. Ist der Erfolg der Onlinepetitionen für Sie eine
Konkurrenz?
Felix Kolb: Nein, überhaupt nicht. Wir finden es gut, dass über die
Onlinepetitionen so viel berichtet wird. Das zeigt, dass solche Appelle
wichtig sind und Themen setzen können.
Kann Campact überhaupt noch mithalten, wenn mehr als 130.000 Menschen eine
Petition gegen Internetsperren unterzeichnen?
Von dieser Mobilisierung waren wir natürlich sehr beeindruckt. Unser
meistunterzeichneter Appell, "Atomkraft jetzt abschalten", hat jetzt rund
86.000 Unterstützer - nach einem Jahr. Die Stärke von Campact ist aber die
Verbindung mit Aktionen in der realen Welt, die bei Politikern mehr
bewirken als eine bloße Petition.
Wie sieht das aus?
Während unserer Kampagne gegen Genmais haben wir zum Beispiel
Agrarministerin Ilse Aigner bei einigen Veranstaltungen besucht. Mehr als
die 50.000 Unterschriften hat sie wohl beeindruckt, dass wir es auch in
kleinen bayerischen Dörfern geschafft haben, 100 bis 150 Leute auf die
Straße zu bringen.
Fehlt Ihnen an den Onlinepetitionen die Nachhaltigkeit?
Ja. Der Petitionsserver des Bundestags erlaubt es den Bewegungen nicht, auf
ihren Erfolgen aufzubauen. Die Initiatoren einer Petition bekommen am Ende
leider keine E-Mail-Liste aller Unterstützer. Sie können also nicht mit
diesen Personen in Kontakt bleiben und die Aktivitäten fortführen. Dagegen
sind 70 Prozent der Personen, die einen Campact-Appell unterzeichnen, daran
interessiert, mit uns weiter zusammenzuarbeiten.
Wie groß ist das Campact-Netzwerk inzwischen?
Wir sind mittlerweile schon fast 140.000 Aktive.
7 Aug 2009
## AUTOREN
Christian Rath
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