# taz.de -- Kommentar Ikea in Altona: Grauer Klotz wird blau | |
> Sicher: Ästhetisch betrachtet wäre es nicht schade um das | |
> Frappant-Gebäude. Aber um das, was seit einiger Zeit darin passiert. Und | |
> zur Möbelhaus-Ansiedlung gäbe es Alternativen. | |
Bild: Schwedenhaus der anderen Art: blau-gelber Entwurf für Ikeas ersten Innen… | |
In Hamburg zeichnet sich die Gründung der dritten Ikea-Filiale ab. Dass | |
sich bis auf die Linken alle Bezirksfraktionen für den Bau des Möbelhauses | |
aussprechen, scheint zunächst plausibel. Seit Jahren wirkt das Gebäude von | |
außen wie eine triste Kulisse aus vergangenen Tagen. Nicht sofort erkennbar | |
ist, dass seit einiger Zeit im Inneren viel passiert. | |
Sicher ist das ehemalige Frappant-Gebäude in seinem momentanen Zustand kein | |
schöner Anblick. Eine Veränderung der Fassade wurde den Mietern vom | |
jetzigen Eigentümer jedoch mit Androhung einer Kündigung untersagt. Dass | |
der Bezirk jetzt schnell nach dem Strohhalm Ikea greift, als seien keine | |
Alternativen denkbar, ist gefährlich. | |
An Ideen für eine andere Nutzung mangelt es nicht. Der Raum für soziale | |
Wohnprojekte und für Künstler hat in den vergangenen Jahren in Hamburg | |
nicht zugenommen. Nach dem Abriss des alten grauen Klotzes entstünde ein | |
blauer Klotz - keine Verschönerung des Stadtbildes. | |
Zudem scheint unklar wie das Verkehrsaufkommen bewältigt werden soll. | |
Ikea-Filialen liegen in der Regel dicht an Autobahnen. Zwischen Bergstraße | |
und Autobahn liegen aber mehrere Stadtteile. Der Möbelkonzern rechnet mit | |
bis zu 8.000 Kunden pro Tag. Unwahrscheinlich, dass sich alle Besucher ihre | |
Möbel nach Hause liefern lassen. Der Protest ist daher verständlich. | |
7 Aug 2009 | |
## AUTOREN | |
Ole Masch | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Ikea in Altona: Kaufhaus statt Kunst | |
Sonderausschuss des Bezirks präsentiert Pläne für Ikea-Ansiedlung in | |
Altona. Anwohner kündigen Protest an und schlagen alternative | |
Nutzungsmöglichkeiten vor. |