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# taz.de -- Kindergärten: Lernerlebnisse für alle
> Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter möchte mit den Bremer Kita-Trägern
> ein verbindliches Qualitätsmanagement vereinbaren. Profitieren sollen
> 16.000 Kinder
Bild: Lernlust soll Nahrung bekommen: Kinder in der Kita Hardenbergstraße
Das Sozialressort will "nachprüfbare Mindeststandards" für die pädagogische
Arbeit in den Bremer Kitas entwickeln. Um einen solchen Prozess in Gang zu
setzen, lud Senatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) gestern die diversen
Kita-Träger zu einer "Kick off-Veranstaltung" ein.
Der "Kick", den Rosenkötter den Kitas geben möchte, bezieht sich vor allem
auf die Einhaltung des "Rahmenplans frühkindliche Bildung", der die
Umorientierung von Betreuungs- zu Bildungseinrichtungen zum Ziel hat. Bis
Herbst kommenden Jahres will Rosenkötter mit den Trägern, zu denen neben
der Stadt auch die Evangelische Kirche, Wohlfahrtsverbände und das Rote
Kreuz gehören, eine Vereinbarung über zuvor gemeinsam entwickelte Standards
unterzeichnen. Dabei holt sich das Ressort fachliche Hilfe aus Berlin, das
als erste Bundesland eine solche Verpflichtungserklärung initiiert hat: Die
Erziehungswissenschaftlerin Christa Preissig von der FU Berlin wird eine
ganze Reihe an Workshops und "Dialogtagen" moderieren.
Beispielsweise sollen im Bereich der Sprachförderung detaillierte Standards
erarbeitet werden, die Defizite im aktiven Wortschatz oder bei
grammatischen Grundstrukturen genauer erkennbar machen. Die ErzieherInnen
sollen ihre darauf abgestellten Fördermaßnahmen protokollieren und einer
Evaluation durch den jeweiligen Träger zur Verfügung stellen. "In allen
Einrichtungen soll mit gleicher Elle gemessen werden", sagt Rosenkötter.
Der Aufwand für die Nachweisführung sei für die Beschäftigten der 380
Kindergärten im Land, die zusammen etwa 16.000 Kinder betreuen,
nichtsdestoweniger eingrenzbar.
Führen Standard-Definitionen perspektivisch zu Noten für die einzelnen
Einrichtungen? "Ein derartiges Ranking kann ich mir nicht vorstellen", sagt
Doris Rollinger, Referatsleiterin für Kinderbetreuung im Sozialressort, auf
Nachfrage. Die Evaluationen dienten vornehmlich der internen
Qualitätskontrolle, sie sollten auch den einzelnen ErzieherInnen
Orientierung für ihre Arbeit geben. Prinzipiell, wenn auch "in den nächsten
zwei Jahren nicht denkbar", käme allerdings auch eine Mittelkürzung für
Einrichtungen in Frage, die die Standards nicht erfüllen.
In der Tat verweisen bereits die jetzt verschickten Zuwendungsbescheide auf
die Pflicht, den Bildungsrahmenplan einzuhalten. Trotzdem ist eine
finanzielle Sanktionierung nur eine der denkbaren Konsequenzen: Ebenso
logisch wäre die Schlussfolgerung, dass die hinterherhinkenden
Einrichtungen mehr statt weniger Geld benötigen. Schon die Einführung des
Rahmenplans vor vier Jahren war von der Frage begleitet, mit welchen
personellen Kapazitäten die Höhersetzung der Standards geleistet werden
könne.
Gestern verwies Senatorin Rosenkötter auf die für das Kindergartenjahr 2010
/ 11 geplante Aufstockung von fünf Wochenstunden pro Kita für
Einrichtungen, die nicht bereits in der Schwerpunktförderung seien.
11 Aug 2009
## AUTOREN
Henning Bleyl
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