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# taz.de -- Organisiertes Verbrechen: Deutsche sind die besseren Mafiosi
> Das Bundeskriminalamt stellt seinen Bericht über das organisierte
> Verbrechen 2008 vor. Die Schäden durch Bandenkriminalität stiegen dabei
> im Vorjahr auf 691 Millionen Euro.
Bild: BKA-Präsident Ziercke forderte bei der Vorstellung mehr technische Über…
BERLIN taz | Kriminelle Gruppen machen in Deutschland immer mehr Gewinn und
verursachen höhere Schäden. Das ergibt sich aus dem Lagebild Organisierte
Kriminalität 2008, welches das Bundeskriminalamt am Donnerstag in Wiesbaden
vorstellte. Zwar seien die Fallzahlen rückläufig, sagte BKA-Präsident Jörg
Ziercke, die Bedrohung durch deutsche und ausländische Banden bliebe aber
dennoch hoch.
Die verursachten Schäden wuchsen laut dem BKA-Bericht von insgesamt 457
Millionen Euro im Jahr 2007 auf 691 Millionen Euro in 2008, das wäre eine
Steigerung von über 50 Prozent. Zugleich verdienten die Kriminellen im
vergangenen Jahr etwa 40 Prozent mehr als noch 2007 - sie mehrten ihre
Gewinne von 481 auf663 Millionen Euro im Jahr 2008. Das meiste Geld machten
Verbrecher mit Wirtschaftskriminalität, gefolgt vom Drogenhandel.
Das Bundeskriminalamt ermittelte in etwa 580 Ermittlungsverfahren, ein
Rückgang um knapp fünf Prozent im Vergleich zu 2007. Die Zahl der
Tatverdächtigen sank leicht auf knapp 9500 Menschen.
Das Lagebild wird vom Bundeskriminalamt seit 1990 erstellt. Dabei erhebt
das BKA die für den Zeitraum des Berichts anhängigen Ermittlungsverfahren
nach einem bundesweit einheitlichen Raster, eine Dunkelziffer wird nicht
berücksichtigt. Das BKA wertet nicht nur seine eigenen Daten, sondern auch
die der Landeskriminalämter, des Zollkriminalamts und des
Bundespolizeipräsidiums aus.
Wie BKA-Präsident Ziercke sagte, waren die meisten Tatverdächtigen
Deutsche, gefolgt von Türken, Polen und Rumänen. Türkische und russische
Banden seien 2008 verstärkt in Erscheinung getreten, ebenso kriminelle
Banden aus dem Libanon, Vietnam und Litauen.
Serbisch-montenegrinische Gruppen sind laut Lagebild besonders gut
organisiert, gefolgt von Deutschen, Vietnamesen und Nigerianern.
Syndikate von Deutschstämmigen betätigen sich außerdem auf besonders
rentablen Geschäftsfeldern. Im Bericht heißt es dazu: "Deutsche
OK-Gruppierungen erwirtschafteten mit ca. 287 Millionen Euro die höchsten
Gewinne, die insbesondere durch Wirtschaftskriminalität erzielt wurden."
BKA-Präsident Ziercke nutzte die Vorstellung des Berichtes, um erneut
darauf hinzuweisen, dass seine Behörde auf mehr technische
Überwachungsmaßnahmen angewiesen sei, um mit den Kriminellen Schritt halten
zu können.
20 Aug 2009
## AUTOREN
Daniel Schulz
Daniel Schulz
## TAGS
Organisierte Kriminalität
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