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# taz.de -- Streit der Woche: Kika-Macher versteht TV-Verbote
> Kika-Moderator Willi Weitzel kann nachvollziehen, wenn Eltern kleinen
> Kindern das Fernsehen verbieten. Er habe selbst als Kind zuviel Zeit vor
> dem Apparat verbracht.
Bild: Verzwickte Sache: Kinder sollen nicht fernsehen, aber das Fernsehen hilft…
BERLIN taz | Kinderkanal-Star Willi Weitzel lässt seine Tochter nicht
fernsehen. "Ich kann die Position, Kindern das Fernsehen zu verbieten,
total verstehen", schreibt der "Willi wills wissen"-Reporter im Streit der
Woche in der sonntaz. Seine anderthalbjährige Tochter dürfe nicht
fernsehgucken, selbst wenn es Sendungen für Kinder zwischen eins und drei
gäbe. "Die Frage ist einfach: Müssen Kinder unter drei Jahren schon
fernsehen?", schreibt Willi Weitzel.
Wenn der Moderator an seine eigene Kindheit denke, wünsche er sich manchmal
seine Eltern seien strenger gewesen. "Ich lag zu viel vor dem Fernseher."
Er sei dadurch ein unausgeglichenes Kind geworden.
Generalkritik am Fernsehen lehnt er aber ab: Das Fernsehen sei eine
Erfindung des Menschen "und jetzt tun wir so als sei, als sei es etwas, das
eine feindliche Macht virusartig verbreitet hätte". Die Lösung sieht
Weitzel in kontrolliertem Fernsehen mit älteren Kindern. "Bewusst Fernsehen
heißt: ins Programmheft gucken, ankreuzen, einschalten."
Norbert Schneider, Direktor der Landesanstalt für Medien
Nordrhein-Westfahlen, hält Fernsehverbote für eine zwecklose
Erziehungsmethode. Verbote seien nur sinnvoll, wenn man sie durchsetzen
könne. "Beim Fernsehen kann man das vergessen", schreibt Schneider im
"Streit der Woche". "Wer ein Fernsehverbot fordert, übersieht, dass das
Fernsehen sich längst in die Breite und in die Tiefe unserer Gesellschaft
eingenistet hat." Man könne Fernsehen aus keinem Leben aussperren.
Im Streit der Woche in der sonntaz schrieben außer Weitzel und Schneider
die Medienjournalistin Klaudia Wick und der Fernsehverweigerer und
Psychologe Roland Müller aus Zürich. Der taz.de-User Peter Müller, Chemiker
am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge/USA, erklärt wie das
kindliche Gehirn auf zweidimensionale bewegte Bilder reagiert. Winfried
Gockel, Techniker beim Privatfernsehen, der ebenfalls seinen Beitrag auf
taz.de gestellt hat, sagt, warum das Verbot seiner Eltern genervt hat und
was an Doku-Soaps lehrreich ist.
28 Aug 2009
## AUTOREN
Luise Strothmann
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Streit der Woche: Soll man Kindern das Fernsehen verbieten?
Immer mehr Eltern schalten ab: Die Glotze bleibt aus. Altertümliche
Bevormundung oder coole Erziehung?
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