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# taz.de -- Kommentar Landhotel Gerhus: Rieger vor den Toren der Stadt
> Wo Rieger auftaucht sollte es darum heißen: aufgepasst, aber ruhig Blut.
> Es ist völlig unklar, ob Rieger über die 1,2 Millionen verfügt.
Bild: Im Sommer hatten Neonazis das ehemalige Hotel Gerhus in Faßberg schon ei…
Schon wieder. Rieger und sein Schulungszentrum. Jetzt scheint es, als sei
es ihm ernst mit dem ehemaligen Landhotel in Faßberg. Aber genau da liegt
das Problem: Rieger ist ein Meister des Scheins, der Inszenierung, des
Spuks, ohne den die Nazis noch nie ausgekommen sind. Ja, es gehört zum Nazi
wesentlich dazu, mehr sein zu wollen, als er ist: ein radikaler Verlierer,
eine lächerliche, an den Fallstricken ihrer Wahngebilde zappelnde Existenz.
Wo Rieger auftaucht sollte es darum heißen: aufgepasst, aber ruhig Blut. Es
ist völlig unklar, ob Rieger über die 1,2 Millionen verfügt, die er
angeblich für die Faßberg-Immobilie geboten hat - oder nur auf den Nimbus
von Macht zielt, in dem er nun die Gemeinde und mediale Öffentlichkeit
zwingt, zu reagieren.
An den Fall Delmenhorst jedenfalls erinnert man sich mit gemischten
Gefühlen. Da hatte die Stadt für rund drei Millionen Euro eine marode
Immobilie erworben, an der Rieger Interesse zeigte - und sie vor kurzem
abreißen lassen. Gewiss, es hatte Größe, dass die Delmenhorster zum Teil
mit Spenden den Kauf finanzierten. Aber wäre das Geld nicht besser angelegt
gewesen, hätte man es in soziale Projektarbeit gesteckt? Aus der simplen
Überlegung heraus, dass sich die Rechte vornehmlich aus gesellschaftlich
Abgehängten rekrutiert. Das wäre jedenfalls kein bloßes Reagieren gewesen.
Sondern selbstbestimmtes Agieren.
7 Oct 2009
## AUTOREN
Maximilian Probst
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"Nationales" Zentrum: Neonazis bieten mit
Der Hamburger NPD-Chef Jürgen Rieger kann das ehemalige Landhotel bei
Faßberg, für das er einen Pachtvertrag hat, möglicherweise kaufen. Die
Zwangsversteigerung ist für den 16. Dezember angesetzt.
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