# taz.de -- Kommentar Gängeviertel-Hickhack: Das große Pokern | |
> Vielleicht plant der Investor Hanzevast ja bereits den Rückzug. Umso | |
> lauter muss gefragt werden: Wann endlich agiert die | |
> Stadtentwicklungsbehörde für den Erhalt des Gängeviertels? | |
Bild: Objekt städtebaulicher Begierden: Die Reste des Hamburger Gängeviertels. | |
Pfiffig sind sie, die Immobilienentwickler von Hanzevast. Den Senat unter | |
Druck gesetzt, alle Spekulationen über Finanzierungsengpässe beiseite | |
gewischt - "wir ziehen das durch", lautet die klare Ansage. | |
Nur: Wo gut gebrüllt wird, gibt es immer was zu übertönen. Die Zahlung der | |
beiden Raten war nur ein erster Schritt. Ein Großteil des Kaufpreises wird | |
in erst in einer dritten Rate überwiesen. Von den Kosten des Bauprojekts zu | |
schweigen. Möglich also, dass sich Hanzevast mit der selbstbewussten | |
Stellungsnahme nur eine bessere Ausgangslage für ein Rückgabeverfahren | |
verschaffen möchte. | |
Wirklich befremdlich ist hingegen das lange Schweigen der immerhin grün | |
geführten Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Die es sogar noch | |
schluckt, dass dem Oberbaudirektor ein Maulkorb verpasst wird! | |
Dabei hätte Anja Hajduk als Senatorin den stadtentwicklungspolitischen | |
Komplex des Gängeviertels von vornherein an sich ziehen und beim Investor | |
auf eine Rückgabe drängen müssen. Jetzt könnte es entweder zu spät oder zu | |
teuer sein. Derweil sich die Finanzbehörde ins Fäustchen lacht. Und Hajduk | |
weiter schweigt. | |
Da fühlt man sich doch in die seligen Zeiten des Kinderspiels versetzt. Und | |
möchte in die Stille rufen: "Mäuschen mach mal piep!" | |
23 Oct 2009 | |
## AUTOREN | |
Maximilian Probst | |
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